Bellaventi auf Trend-Suche
Während meine Aufgabe im Atelier lautet für jede einzelne Person den richtigen Stil, das passende Outfit zu finden, wollen wir im Bellaventi eine Palette an Neuheiten bieten können, die sich so nirgends sonst in Erlangen finden lässt.
Dabei interessiert uns auch hier weniger der große Mode-Strom, sondern wir begeistern uns mehr für die Trends, die viel Liebe fürs Detail zeigen. Regionale Firmen, kleine Manufakturen und nachhaltige Herstellung kombiniert mit witzigem Design erwärmen unsere Herzen. Doch wie findet man die interessanten Lieferanten – am besten, bevor fünf andere diesen Lieferanten kennen?
Im deutschen Sprachwortschatz verbinden wir „Pflicht“ und „Arbeit“ immer mit „Anstrengung“ und etwas, das keinen Spaß bringt. Vielen Dank, lieber Gott, liebes Universum, liebes Alles, dass das in meinem Leben ganz anders sein darf 🙂
Wenn wir vom Bellaventi losziehen auf Messe, ist das natürlich Pflicht – aber allem voran eine unglabulich schöne Zeit mit tollen Mädels. Carola und Brigitte sind eigentlich immer dabei. Und dann ist mal Rosi dabei – oder Gabi – oder eben auch beide.
Im ersten Jahr, in dem ich das Bellaventi übernommen hatte, starteten wir noch morgens um sieben in Richtung Messe. Da die wichtigen Messen in Frankfurt und München sind, fährt man erst mal zwei Stunden. Doch auch hier haben wir deutlich entschleunigt. Wir sollen schließlich kreativ sein. Das geht ausgeschlafen und gut gelaunt deutlich besser, als wenn man sich im morgen grauen bereits gestresst trifft.
Die oberste Regel für einen Messebesuch? Es gibt keine Regeln. Wir sind völlig planlos unterwegs. Die Königsdisziplin ist flottes Treibenlassen… Denn einerseits darf man nicht durch die Gänge rennen – man könnte die dollsten Dinge übersehen – andererseits möchten wir soviel als möglich sehen, um eben die Geheimtipps zu finden.
Manchmal findet man auch neue Freunde – auch wenn die einen komisch finden und sich den Kopf kratzen…
Neben neuer Lieferanten finden wir immer wieder coole Dekorationsideen, die ich dann immer fleißig knippse, sich aber niemand diese Bilder mehr ansieht 😀 Ach ja… Wir sind ein wohl geordnetes Chaos-Kommando 🙂
Messe macht müde.
Das liegt zum einen an der Strecke, die man auf harten Betonboden zurück liegt, als auch an der schlechten Luft, die einen spätestens ab Mittag umgibt. Uns wird zwar an jedem Stand zu Essen und zu Trinken angeboten, aber satt macht das nicht. Wobei wir einen wunderbaren Trend feststellen: Statt der üblichen Gummibärchen und Schokoladentäfelchen bieten immer mehr Firmen Antipasti, Speck, Käse und Oliven an. DEUTLICH besser für den Magen.
Wenn sich der geneigte Leser nun vorstellt, dass nach so einem Messetag vier Damen schweigend im Auto sitzen – gar schnarchend! – dann täuscht er sich. Gut, ein Nickerchen kommt auf der Rückbank schon mal vor. Doch die meiste Zeit diskutieren wir wild über die entdeckten Kleinode, über Dekorationsideen und vor allem über das anstehende gemeinsame Abendessen.
Denn ein guter Messetag muss mit einem gemeinsamen Dinner gefeiert werden. So verschlägt es uns immer wieder ins Muskat oder ins HARU. Seit wir unsere gemeinsame Leidenschaft für gutes Sushi und den Umstand entdeckt haben, dass zwei von uns privat nie zum Sushi kommen, weil die Herzbuben sich nicht für kalten Fisch erwärmen können, ist das HARU unsere liebste „After-Messe-Adresse“.
Und da sitzen dann immer eine runde glücklicher Mädels: Den ganzen Tag Shoppen nach Herzenslust! Ohne sich für eine Farbe oder ein Modell entscheiden zu müssen! Welche Frau hat das schon vier Mal im Jahr als Pflichtprogramm?