Rubberdoll Emma Lee
Die meisten Leser werden wissen, was sie sich unter einer Rubberdoll optisch vor zu stellen haben. Ein Mensch, der komplett in heavy rubber gekleidet ist und eine überzeichnet weibliche Silhouette zeigt. Viele werden sogar Emma Lee selbst kennen – entweder aus dem Internet, diversen Magazinen oder auch persönlich.
Doch was bewegt einen Menschen dazu, sich auf eine solche Art und Weise „zu verkleiden“?
Was bedeutet es für den Menschen, der hinter oder besser „in“ der Rubberdoll steckt, eben diese zu sein?
Das waren nur zwei der Fragen, die mir in den Sinn kamen, als mir Emma Lee das erste Mal begegnete. Emma Lee berichtet hierzu, dass bereits in seiner Pubertät die Gummilust begann. Es waren die Bilder von Jo Hammar, der das Modell Natalia! in schwerem Gummi ablichtete, die die Grundidee zu „Emma Lee“ entstehen ließen. Natalia! hat sehr große Brüste, eine unglaublich schmale Taille und einen runden, strammen Po. Diese sehr weibliche Figur im Zusammenspiel mit dem glatten, hochglänzenden Material hatte sich im Kopf von Emma Lee festgesetzt.
Man könnte sagen, Rubberdoll Emma Lee ist ein echter Star – denn kaum jemand kennt die Persönlichkeit – was aber in der Sache selbst liegt: eine Rubberdoll hat keine „Persönlichkeit“. Eine Rubberdoll zu sein, bedeutet die Kür der Objektisierung am eigenen Leib. So gesehen ist Emma Lee auch weder weiblich noch männlich. Emma Lee ist eine Puppe.
Kauft sich mancher Mann eine aufblasbare Puppe oder eine Schaufensterpuppe ist Emma Lee die Königin aller Puppen! Eine lebendige Puppe, die aber genau wie jede andere Puppe das Spielzeug anderer ist. Emma Lee existiert zur Freude und Befriedigung anderer. Es geht nicht darum, dass Emma Lees Fetisch befriedigt wird – denn dieser befriedigt sich nur über die Lust der anderen.
Es ist auch nicht so, dass Emma Lee mit Ihrem gottgegebenen Körper nicht zufrieden wäre. Die Rubberdoll existiert völlig losgelöst von allem.
Ich wäre gerne Mäuschen, wieviele der Leser gerade die Stirn in Falten legen… Ja, das mag für manchem befremdlich klingen. Dennoch liegt der Exitenz von Emma Lee eine absolut menschliche Eigenschaft zu Grunde. Wir wollen alle gefallen, jeder Mensch mag das Gefühl, einem anderen einen Gefallen getan zu haben, etwas FÜR jemand anderen getan zu haben. Emma Lee hat das auf ihre Art perfektioniert. Als Rubberdoll existiert sie genau aus diesem Grunde.
Das Emma Lee am Ende aus all dem ihre Lust und Befriedigung zieht, sollte auch nicht wundern. Wieviele Frauen haben bei der Masturbation Vergewaltigungs(ähliche)-Phantasien? Wieviel Menschen wollen von ihrem Partner „genommen“ werden. Diese Wortwahl ist sicher nicht zufällig 😉
Emma Lee traut sich das zu sein, was andere vielleicht einmal gerne wären. Sie lebt absolut kompromisslos ihren Traum. Ein ästhetisches Konzept. – womit einmal mehr bewiesen wäre, dass Sex im Kopf beginnt.