Handschuhe – Accessoire und Verführungskünstler
Eine Dame in früheren Zeiten ohne Handschuhe auf der Straße zu erblicken – das gab es kaum! Die Handschuhe symbolisierten, dass die Trägerin keiner körperlichen Arbeit nachging.
Helle Handschuhe waren der „großen Gesellschaft“ – also einer Abendveranstaltung – vorbehalten und wurden natürlich farblich passend zum Kleid gewählt. Der „Knigge“ der damaligen Zeit schrieb sogar vor, zu welchem Zeitpunkt bei Tisch der Handschuh ausgezogen wurde und dass er dann in der Handtasche zu verschwinden und nicht auf dem Tisch zu liegen hatte.
Im Vergleich zu heute, wurden Handschuhe weitaus enger getragen. Was aber keinesfalls unangenehm ist! Die Connaisseurin von heute trägt Handschuhe eng wie eine zweite Haut – nur so ist es möglich behandschuht uneingeschränkt zu agieren. Trägt frau hingegen einen zu weiten Handschuh, geht das Gefühl in der Hand verloren.
Über Marlene Dietrich wird erzählt, dass Ihre Handschuhe derart eng angefertigt wurden, dass ihr ein abknicken der Finger kaum noch möglich war. Dafür gilt sie noch heute in den Reihen der Handschuh-Liebhaber als Ikone!
Im Fetisch Bereich ist es wohl noch immer der schwarze glattlederne Handschuh, der die meisten Fans hat. Gern gesehen sind auch Handschuhe mit Richelieu-Stickerei – die als am Schaft oder Handrücken durchbrochen sind.
So wird der Handschuh also vom allgemeinen Accessoir zum wunderbaren Verführungskünstler!