Worte die berühren…
Wie war das zuletzt? „Das Internet. Unendliche Weite. …“
Ich weiß heute gar nicht mehr wer den Link gepostet hatte, aber vor einigen Tagen lief er mir auf Twitter über den Weg.
https://wunder.schoenaberselten.com/?p=7572
Wer drauf klickt bekommt einen – zumindest bei mir – vier Bildschirm-Seiten-langen Text zu sehen. Für´s Netz ganz schön lang! 🙂 Mich verfolgt diese Geschichte nun seit drei Tagen. Ich habe noch nie das Gefühl das „jemand da ist“ so gut und treffend beschrieben gelesen wie in diesen Zeilen. Noch nie das Wundern über die Selbstverständlichkeit mancher Ereignisse – „Seit jenem Tag ist der Mann da“ – , noch nie die Leere, das eben NICHT VÖLLIG WEGSEIN, wenn einer geht. Und vor allem: Ich las noch nie einen Text, der am Ende so deutlich die „falsche Entscheidung“ aufzeigt. Erscheint die ganze Geschichte in ihrem Verlauf nahezu zwangsläufig, schicksalsergeben, ist das Ende doppelt ernüchternd.
Und obwohl Miel – die Autorin – über ihre Texte schreibt, sie wären fiktiv, ist zumindest dieser Text so oft schon Realität gewesen. „Der Mann ist weg“ beschreibt für mich die Essenz einer Beziehung. Man liest nichts über das was die beiden getan haben, aber man bekommt sehr klar zu lesen, was es für sie ausgemacht hat, wie es sich für sie anfühlte. Und dennoch entbehrt der Text jeden Schmalzes. Miel erzählt da nüchtern, beobachtend eine Geschichte, die voll von Emotionen ist.
Ich weiß nicht, was andere Leser aus dieser Geschichte mitnehmen. Für mich ist es einmal mehr die Aufforderung für mich selbst einzustehen, vor allem wenn etwas in meinem Leben geschieht, was mir nicht gefällt. Laut zu sagen, was ich fühle, wie ich mich fühle – nichts „hinzunehmen“, denn ich kann nicht wissen, was mein Gegenüber denkt und fühlt. Und nichts ist wohl schlimmer, ärgerlicher und vermeidbarer als Mißverständnisse auf Grund von Unausgesprochenem.
Liebe Miel, auf diesem Wege also nochmals allerliebste Dank für diesen wunder/schön(en) Text. Dass Du nun via RSS-Feed abonniert bist, dürfte nicht überraschen 😉