World Press Photo
Über Facebook und Uwe Nölkes Link bin ich auf „World Press Photo“ aufmerksam geworden. Jedes Jahr werden unter den unzähligen Einsendungen die besten Fotos und Fotostrecken gekürt. Ohne Zweifel ist das Siegerfoto „Gaza Burial“ von Paul Hansen ein Bild, dass nicht zulässt, darüber hinweg zu sehen…
In Uwe Thread wird die Frage aufgerissen, was geschieht, wenn Bilder mit so existenzieller Botschaft zu „surrealistischen Werbefotografien“ stilisiert werden. Außerdem war ich neugierig, welche Fotos es denn noch unter die 367 Preisträger geschafft haben. Also habe ich mich durch die ganze Galerie gearbeitet…
Nach 300 Bildern nackter Gewalt, tiefster Depression und bitterster Armut kann ich nur sagen: es stumpft ab. Die „schön“ bearbeiteten Bilder ziehen schneller an mir vorbei, weil ich mich auf Farbe und „künstlerische Arbeit“ konzentrieren kann. Diese Bilder wirken wie ein Kinofilm auf mich. Unwirklich.
Umso „einfacher“ das Bild, desto realistischer dringt sein Inhalt in meine Wahrnehmung.
Ich weiß, dass viele dieser Fotografen ihr Leben gefährden um der Welt zu zeigen, wie das Leben wirklich ist. Um die, denen es gut geht, aufzuwecken und genügend Menschen mit ihren Bildern zu erreichen, um die Dinge zu ändern.
Ja, ich verstehe, es geht um Pressefotos, um „Bilderstoff“ zu den journalistischen Themen unserer Zeit. Nachdem ich mich aber durch diese Bilder geklickt habe, die immer wieder die Geschichte von Leid, Unmenschlichkeit und Schmerz erzählen, habe ich bei den Bildern von Paul Nicklen schier durchgeatmet. Mit der Fotostrecke „Emperor Penguins“ hat der Kanadier den ersten Preis in der Kategorie „Natur, Fotostories“ gewonnen.
World Press Photo ist eine Sammlung beeindruckender fotografischer Werke. Und ich ein Fan der Natur-Kategorie…