„Wine & Dine“ im Muskat
Gutes Essen UND guter Wein? Jessas, da kann ich nicht widerstehen 🙂 Also war ganz klar, als Zacharias Dengler vom Muskat annoncierte, dass es wieder einen „Wine & Dine“ Abend gibt, dass ich mit von der Partie bin.
Nun bekommt man im Muskat eh immer allerfeinstes Essen kredenzt. Doch die Kombination von Muskat’schen Leckereien und besten Weinen aus dem Hause Kössler… Meine Herren!
Also Freitagabends hinüber ins Muskat und sich schmecke lassen.
Los ging es mit einem Gruß aus der Küche, den ich vor lauter Appetit und Vorfreude leider nicht abgelichtet habe. Aber als es dann „ofiziell“ wurde, habe ich fix mein Handy gezückt. Wer hätte bei der ersten Zeile an eine solche Aufmachung gedacht? Wie heißt es so schön? Das Auge ist mit. 100 Punkte für diese geniale Präsentation! Geschmacklich einwandfrei. Yummi!
Martin Kössler kredenzte dazu einen Cava Brut Nature – „trockener geht nicht“ sagt der Meister. Der gute Tropfen kommt aus Navarra, Spanien von der Bodega Azul y Garanza. Ein Haus, das grundsätzlich empfehlenswert ist.
Dreierlei Antipasti, Kräutersalat, Walnuss-Dressing *** Falaffelbällchen, Zitronenjoghurt *** Gemüse-Rolle mit Ziegenfrischkäse und gerösteten Mandeln *** Roastbeef, Kürbis, Couscous, Estragonjus *** Mohn-Mousse, Brownie & Orange |
Die Falaffelbällchen mit Zitronenjoghurt wurden von einem 2012er Saint Chinian Blanc begleitet. DAS waren mal Falaffel! Und mit diesem feinen Gesöff dazu. Ein Traum.
Die Gemüse-Rolle mit Ziegenfrischkäse war dann ganz genau mein Geschmack. Aus Martin Kösslers Weinhalle gab es einen wunderbaren 2012er Sancerre „Les Vallons“ dazu. Die Domaine Fouassier arbeitet biodynamisch, wodurch das „Terroir“ – der Boden – wunderbar zur Geltung kommt.
Beim Hauptgang war es dann vorbei mit meiner Konzentration: Zum 2011er Remordimiento aus La Mancha, Spanien gab es ein Roastbeef. Ein so wunderbares Stück Fleisch. Es zerfiel mir schier auf der Zunge. Das Feuerwerk an Geschmack, dass durch Kürbis und Estragon entstand: Phänomenal! Vor lauter „LECKER“ habe ich das Bild vergessen 🙁
Am Ende bin ich doch immer eine Süße: Mohn-Mousse mit einer Riesling Auslese vom Weingut Wittmann. Man mag über „Süßweine“ sagen was man will, das Zeuch ist klasse – wenn es gut gemacht ist. Ich rede hier nicht von Zuckerwasser, das man mit Alkohol verschnitten hat. Aber so etwas findet sich weder im Muskat geschweige denn in der Kösslerschen Weinhalle.
Neben dem super leckeren Menue samt der korrespondierenden Weine gab es von Zacharias Dengler, Martin Kössler und Metzgermeister Robert Prosiegel interessantes zu ihrem jeweiligen Fachgebiet zu hören. Martin Kössler erklärte die Probleme, die mit dem neuen EU-weiten Bio-Wein-Siegel entstehen. Ein Siegel, das für Bio bürgen soll, erlaubt Schwefeldioxid Werte, die selbst konventionell hergestellte Weine seltenst erreichen genauso wie die Verwendung von Enzymen, Tanninen, Säuren und Nährsalzen, tierische Eiweiße, Gummi arabicum und Eichenholzchips. Da fragt man sich dann schon, was an diesem Bio eigentlich Bio ist?
Robert Prosiegel berichtete von seinen „Sonnen-Tieren„. Er bezieht sein Schlachtvieh von ausgewählten Bauern, die bereits bei Geburt des Tieres wissen, welche Summe sie nach elf oder 20 Monaten von Robert Prosiegel bekommen. Und diese Summe liegt mehr als dreifach über dem üblichen Preis. Somit können die Bauern die Tiere nicht nur länger aufziehen, sondern vor allem auch mit einem besseren Umgang. Es geht nicht mehr über Masse, sondern es wird in ein Tier mehr investiert an Zeit, Verpflegung und Zuneigung.
Ich kann nur jedem empfehlen den Veranstaltungsplan vom Muskat im Auge zu behalten: „Wine & Dine“ lohnt sich immer!