Vollkommenes Glück?
Auch wir Maßschneider können nicht den ganzen Tag nähen, deshalb kommt hier mal ein nicht fachspezifischer Artikel.
Seit dem ich meinen Freund Raul kenne, hat sich in meinem Leben sehr viel geändert, zum Beispiel mein Filmgeschmack. Mein Lieblingsgenre ist und bleibt die Komödie, dass liegt vor allem daran, dass ich es liebe zu lachen. Aber Katastrophen-, Horror- und Science-Fiction-Filme würde ich nicht mehr ablehnen, so wie ich es früher getan hätte.
Ein wirklich guter Science-Fiction-Film für einen spannenden Filmabend ist „Elysium“. Er ist schon etwas älter, nämlich aus dem Jahr 2013, aber sehr sehenswert.
Der Film spielt im Jahr 2154. Die Erde ist in Seuche, Armut und Müll versunken. Damit die reichen Menschen der Erde ihren Lebensstandard nicht verlieren, verlassen sie den Heimatplaneten und leben in seiner Umlaufbahn auf einer Raumstation. Diese Raumstation trägt den Namen „Elysium“, zu Deutsch „vollkommenes Glück“. Die Politikerin Rhodes vertritt die Regierung Elysiums und geht für den Schutz des Luxus-Status und ihrer Bewohner buchstäblich über Leichen. Sie vertritt sehr strenge Anti-Immigrations-Gesetze. Doch das hindert die verarmten und verzweifelten Menschenmassen auf der Erde nicht, zahlreiche Versuche zu unternehmen, nach Elysium zu gelangen. So auch der vorbestrafte Arbeiter Max. Er bekommt nach einem Arbeitsunfall mit radioaktiver Strahlung die erschütternde Diagnose, dass er innerhalb der nächsten fünf Tage sterben wird – es sei denn, er gelangt nach Elysium. Denn auf dem fortschrittlichen Raumschiff gibt es ausgezeichnete medizinische Möglichkeiten, sogenannte Medi-Bänke, die jede Krankheit heilen. Diese sind aber nur der Oberschicht vorbehalten. Max lässt sich einen androiden Kampfanzug an den Körper operieren und zieht fortan in den Krieg gegen die anhaltende soziale Ungerechtigkeit.
Meiner Meinung nach ist der Film gar nicht so fiktional. Natürlich ist das Jahr 2154 noch in weiter Ferne und meine Generation wird das auch nicht mehr erleben. Trotzdem finde ich, dass der Film ein durchaus realistisches Zukunfts-Szenario zeigt, zumindest was das extreme Arm-Reich-Gefälle angeht. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt, für vollkommenes Glück sorgt diese Lösung in meinen Augen allerdings nicht.