Splitterfasernackt und vogelwild
Ein Frosch aus Frauen, ein Kaktus mit Kopf, Kinder, die sich in der Landschaft auflösen: Der Südtiroler Johannes Stötter bemalt gerne nackte Menschen. Nicht selten verschwinden sie dabei.
Es ist das Frosch-Bild, das den Sterzinger Körperbemaler Johannes Stötter, 35, weltweit bekannt gemacht hat. Im Februar des letzten Jahres hatte er es in einer 800 Jahre alten Mühle mit fünf Frauen aus der Gegend arrangiert. Eigentlich knieten die Frauen vor schwarzem Stoff. Den Hintergrund ersetzte Stötter später am Computer durch ein feingemasertes Blatt. Nachdem er sein Bild bei Facebook veröffentlicht hatte, verbreitete es sich in Windeseile auf der ganzen Welt.
Der Künstler lässt gern Körper und Hintergrund miteinander verschmelzen, die Übergänge ineinander fließen, so dass die Menschen auf den Fotos mitunter kaum zu erkennen sind. Das macht seine Arrangements besonders reizvoll.
So viel Feinarbeit braucht Geduld und Zeit; bis zu acht Stunden arbeitet Stötter an einem Werk. Welches war bislang seine größte Herausforderung? Stötter zu BILD.de: „Ein Mandala aus 30 Menschen.“