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Meine Leidenschaft zum Rikscha fahren

inKunst & Kultur / vonSusanne Spitz
26. Dezember 2016

Unser Rikscha-Fahrer Roland Denner berichtet hier, warum er Leben findet Altstadt und die Rikscha mit Leib und Seele unterstützt:

2016-09-22 Roland Denner - Rikscha - Leben findet AltstadtEs ist noch gar nicht so lange her, da sah ich in einer Erlanger Kneipe eine Ausschreibung, dass Rikschafahrer gesucht werden. Mein kürzlich verstorbener Freund, der just in dieser Kneipe Stammgast gewesen ist, hatte diese Entdeckung wohl von oben aus gesteuert. Und ich hatte auch gleich das Gefühl, dass das genau die richtige Herausforderung für mich sein könnte. Eigentlich bin ich gar nicht ein Mensch des Glaubens, aber bei gewissen Dingen habe ich dann doch das Gefühl, dass sie von anderen gelenkt werden.

Ich bekam den Job als Rikscha-Fahrer und hier konnte ich bisher all das Verwirklichen, wonach ich strebe: Mich für eine Sache einsetzen die einen Sinn macht. Natürlich bessert der Job meine kleine bescheidene Rente auf – Rentner zu sein erfüllt aber auch nicht gerade meinen Lebenssinn. Ich möchte durch mein Handeln und Wirken etwas bewegen. Ich will meine Liebe, Mühe und Kraft in etwas stecken, das einen Unterschied macht.

Fahrgäste vom Neuen Markt über den Bohlenplatz bis hin zum Martin-Luther-Platz – von der einen Seite zur anderen Seite der Stadt zu befördern – und das in einer super gemütlichen Rikscha ist doch eine einmalige Sache.

Anfangs kostete es mich eine gewissen Überwindung. Rikscha fahren heißt mit vielen Menschen kommunizieren. Es bedeutet, Menschen vertrauen mir, dass ich sie gut von A nach B bringe. Da stand mir zu erst mal mein Selbstvertrauen im Weg. Doch je weniger ich darüber nach dachte – und es einfach tat – desto zufriedener wurde ich. Es machte mich sogar glücklich. Mancher Fahrgast hat mir das auch gespiegelt. Meine Gäste merken, dass ich Freude am Rikscha fahren habe. Meine Gäste sind begeistert und das macht mich stolz.
Jeder Tag ist anders. Manchmal trauen sich die Menschen nicht, bei mir mit zu fahren. Es ist ähnlich, wie bei meinem anfänglichen Kopfkino. Ich kann da nur raten: tut einfach, was gut tut. Fahrt mit! Es ist ein Spaß mit unserer Altstadtrikscha zu fahren und sich auf den Einkauf zu freuen, der sogar noch kostenlos transportiert wird. Wo gibt es so etwas überhaupt?

2016-11-25 Roland Denner - Rikscha - Leben findet AltstadtTäglich treffe ich nun Menschen die neugierig geworden sind. Sie wollen wissen, was ich mache und inzwischen macht es mir Freude ihnen zu erklären, was hinter der Altstadtrikscha steckt: Den Menschen in Erlangen zeigen, dass es wunderbare Geschäfte außerhalb der Fußgängerzone gibt. Immer wieder höre ich dann, dass sie es für eine gute Sache halten, es weiter sagen und auch nutzen wollen. Wenn ich so durch die Fußgänger Zone fahre, bin ich voller Freude.

Oft antworten Menschen auf meine Frage, ob sie denn kostenlos mit fahren wollten, dass sie keine Zeit hätten. Was ja nicht ganz sinnvoll ist, da die Rikscha flotter unterwegs ist als ein Fußgänger. Viele freuen sich über das Angebot und genießen die Fahrt. Ich sage dann gerne „winken Sie wie eine Königin!“
Wenn meine Gäste aus der Rikscha steigen, sehe ich in ihren Gesichtern, dass sie Spaß hatten und etwas völlig Neues erlebt haben. Oder es ergibt sich, dass Passanten einander auf die Rikscha hinweisen. Unser Gefährt ist schon ein Hingucker! Habe ich gerade keinen Fahrgast, ist das für mich das Stichwort nachzufragen, ob sie mit fahren wollen.

Für mich gehört zu meinem Job auch eine gewisse Verantwortung gegenüber der Rikscha. Damit sich meine Fahrgäste sicher und wohl fühlen, trage ich Sorge, dass die Rikscha immer voll einsatzfähig und top gepflegt ist. Wenn sich eine Schraube an der Rikscha löst, sich die Bremse verstellt oder das Licht nicht ordnungsgemäß funktioniert, setze ich das umgehend wieder instand. Vor allem, weil ich ja nicht der alleinige Rikscha-Fahrer bin, ist das für mich oberstes Gebot.

Und selbst Regen hält mich nicht von meiner Arbeit ab. Meine Erfahrung war, dass gerade dann noch mehr Fahrgäste dieses einmalige Angebot annehmen. Man sitzt recht trocken und kuschelig in der Rikscha.

Also winken Sie doch mal, wenn Sie mich und die Rikscha demnächst in der Stadt sehen.
Ich freue mich auf Sie!

Roland Denner

Erlangen, am 11.11.2016

Die Rikscha fährt Donnerstags und Freitags von 13 bis 19 Uhr und Samstags von 10 bis 16 Uhr. Sie können Sie auch gerne per Telefon bestellen (0152 040 65 456) oder für eigene Zwecke mieten. Die Mitfahrt zu den Betriebszeiten ist kostenlos.

Tags:Erlangen, Innenstadt, Leben findet Altstadt, Rikscha, Roland Denner
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