Lieber spät als nie
Die Geschichte von Sixto Díaz Rodríguez ist wahr und gleichzeitig so verrückt, dass man sie kaum glauben kann. Anfang der siebziger Jahre veröffentlichte der in Detroit lebende Musiker zwei großartige Folk-Pop-Alben, doch in Amerika wollte sie niemand hören. Sie floppten, die Plattenfirma ließ in fallen und Rodríguez gab die Popstarträume auf. Er schlug sich als Bauarbeiter durchs Leben und studierte nebenbei Philosophie. In Südafrika dagegen erreichte seine Musik derweil ein riesiges Publikum, seine Songs wurden zu Hymnen der liberalen Anti-Apartheid-Bewegung. Doch davon ahnte der Arme nichts. Erst einige Jahrzehnte später erfuhr Rodríguez von seinem Ruhm und gab in Südafrika umjubelte Konzerte.
In der Dokumentation „Searching for Sugar Man“ erzählt nun der schwedische Regiessuer Malik Bendjelloul die Geschichte mit dem späten Happy End. Der Film hat Rodríguez‘ Karriere einen weiteren Schub versetzt: Im Alter von 70 Jahren ist er endlich der Popstar, der er immer sein wollte.