Karnatische Musik
Wenn ich über die hindustanische Musik berichte, darf die karnatische nicht fehlen:
Die Karnatische Musik ist südindischer Herkunft und gehört einem ursprünglichem Stil an, der sich durch Arrangements mit vielen melodiösen und rhythmischen Variationen auszeichnet. Karnatische Musik wird für gewöhnlich gesanglich vorgetragen. Die menschliche Stimme ist in dieser Musikrichtung sehr wichtig, sie dient der Vermittlung von Melodie, Melismatik, Rhythmus und Ausdruck. Eine klare Abgrenzung zwischen dem gesanglichen und dem instrumentalen Musizieren kann nur schwer gezogen werden, denn für die instrumentale Stimme ist eine Gesangsstimme geschrieben. Die Instrumentalisierung in der karnatischen Musik folgt meist nach aufgebauten Strukturen. So stimmt auf den Gesang meist ein melodischer Begleiter (meist eine Violine) ein, ein rhythmischer Begleiter (für gewöhnlich eine indische Trommel Mridangam) sowie ein unterstützendes Instrument in Form einer Flöte oder Ähnlichem. Die ältesten bekannten Kompositionen mit Notation in Südindien stammen aus dem 7. Jahrhundert nach Chr..
Der Karnatischen Musik wird eine größere Vorliebe für reiche Verzierungen, für Vokalmusik und ein geringerer Anteil von Improvisation zugeschrieben.
Bis heute wird die Karnatische Musik in mündlichen Traditionen vom Lehrer an den Schüler übermittelt. Die Gewichtung liegt dabei stark auf Kompositionen und musikalischen und stilistischen Eigenschaften.
Für viele Musiker dieses Genres war die Karnatische Musik der Schlüssel zur Selbstfindung und damit die Erlösung des Individuums von seinen inneren und äußeren Konflikten.