Elektroschrott in neuem Glanz
Unzählige Quadrate aus elektrischen Leiterplatten bedecken die Schaufensterpuppe. Die Träger und Körbchen am Oberteil bestehen aus Kupferdrähten und bunten Elektrokabeln.
Ein Berliner Computerhändler wirbt mit einem Minikleid aus alten Computerteilen.
In Berlin-Neukölln ist Batman schon eine kleine Berühmtheit, nicht nur weil er zufällig den gleichen Namen trägt wie der Comic-Fledermaus-Held.
Der Besitzer eines Computer-Ladens zeigt seit Jahren, was sich alles aus Elektroschrott machen lässt: Köpfe mit Irokesenfrisuren aus bunten Elektrokabeln oder Leuchtdioden, mit Nasen aus Steckdosen und Augen aus elektronischen Anzeigetafeln.
Kondensatoren und Prozessoren verzieren die aufwendig gestalteten Kunstobjekte ebenso wie Widerstände. Am 20. und 21. Juli bleibt das Schaufenster in der Herrmannstraße leer. Dann zeigt er seine Objekte in einer Sonderausstellung im Industriesalon Schöneweide.
Er sei der Ideengeber, sagt Batman. Die feine Handarbeit übernehmen seine Schwester Ayse und die Studentin Judith Brun, eine passionierte Bastlerin. Batman verwertet vieles wieder, was ihm seine Kunden oder Kollegen bringen.
Die Regale sind voll mit Kabeln, Platinen und anderen Bauteilen. „Ich will auch ein bisschen Aufklärung über Elektronik betreiben und zeigen, dass man die wertvollen Rohstoffe nicht achtlos wegwerfen soll”, sagt der 48-Jährige.
Einen weiteren Weg entdeckt hat Photojojo aus den USA. Der Versandhandel bastelt aus Ringen ausgedienter Kameraobjektive schmucke Armbänder.