Eckhart Tolle – Eine neue Erde: Bewusstseinssprung anstatt von Selbstzerstörung
Im letzten Artikel habe ich euch einen groben Überblick darüber verschafft, worum es in Eckhart Tolles Buch geht. In den nächsten Artikeln möchte ich etwas näher auf einzelne Kapitel eingehen, bei denen ich denke das es für viele Interessant ist und manche sogar weiterhilft.
Vielleicht kann ich ja den einen oder anderen dazu anregen das Buch zu lesen. Dazu möchte ich gleich sagen, es gibt in diesem Buch kein richtig oder falsch, oder ein ich habe eine andere Sichtweise auf die Dinge. Wer den Kern wirklich verstanden hat wird dies sehen.
Im nächsten Kapitel „sich beklagen und sich ärgern“ geht es um den Kern des Ego:
Sich beklagen ist eine der Liebslingsstrategien des Ego, um sich selbst zu bestärken. Jede Klage ist eine kleine Geschichte, die der Verstand erfindet und die du rückhaltlos glaubst. Es ist kein Unterschied, ob du dich laut beklagst oder nur in Gedanken. Manche Egos, die sonst vielleicht nicht viel haben, womit sie sich identifizieren könnten, leben einfach vom Klagen. Seine Mitmenschen mental mit negativen Etiketten zu versehen, entweder in der unmittelbaren Begenung oder, wie es häufiger vorkommt, indem man mit anderen über sie spricht, ist meist Teil dieses Musters. Die Empfindung, die mit dem Klagen einhergeht und die dem Ego noch mehr Energie
zuführt, ist der Ärger, Ärger bedeutet, erbost, entrüstet, gekränkt oder verletzt zu sein. Du ärgerst dich über das was andere hätten tun oder lassen sollen. Das mag das Ego. Statt über die Unbewusstheit anderer hinwegzusehen, machst du sie du deren Identität. Dieser „Makel“ existiert garnicht, es ist eine totale Fehlinterpretation deinerseits. Die Projektion eines Denkens, das so konditioniert ist, dass es Gegner sieht, damit du dich ins Recht setzen oder überlegen fühlen kannst.
Nicht zu reagieren ist keine Schwäche, sonder Stärke. Ein anderes Wort für Nichtreagieren ist
Vergebung.
Wenn du dich beklagst, gehst du davon aus das du im Recht bist, während die andere Person oder die Situation, die du beklagst oder auf die du negativ reagierst, im Unrecht ist oder zu Unrecht besteht. Nichts stärkt das Ego mehr als Rechthaberei. Im Recht sein zu wollen bedeutet, sich mit einer Geisteshaltung zu identifizieren – einer Ansicht, einer Meinung, einem Urteil, einer Geschichte. Damit du Recht haben kannst, muss natürlich jemand anders im Unrecht sein, und deshalb setzt das Ego gern ins Unrecht, damit es selbst Recht behält. Mit anderen Worten: Du musst andere ins Unrecht setzen, um stärker zu fühlen, wer du bist. Nicht nur ein Mensch, auch eine Situation kann durch Grollen und Klagen in ein schlechtes Licht gebracht werden,da damit immer angedeutet wird: „Das dürfte garnicht so sein“. Rechthaben verhilft dir zu einer Position moralischer Überlegenheit dem anderen Menschen oder der Situation gegenüber, die du für unzureichend befindest und kritisierst. Dieses Überlegenheitsgefühl braucht das Ego unebdingt, dadruch erfährt es eine Wersteigerung.