Das Atlantis von China
In einem See in China schlummert die versunkene Stadt Shi Cheng – die Löwenstadt. Sie fiel vor 55 Jahren den Plänen für ein Wasserkraftwerk zum Opfer.
Es war im Jahr 2001, als Taucher im Qiandao-See etwa 30 Meter unter der Oberfläche auf etwas stießen, das ihnen den Atem stocken ließ: Kunstvoll verzierte Häuser, Stadttore und Mauern erhoben sich auf dem Seegrund, verteilt über ein riesiges Areal.
Shi Cheng in der ostchinesischen Provinz Zhejiang war eine einst florierende Stadt. Gegründet im Jahr 208 in der Zeit der Han-Dynastie, erstreckte sich das Stadtgebiet am Fuße des Berges Wu Shi (dt. Fünf-Löwen-Berg). Fast 1800 Jahre später beschloss die Regierung in China das Ende der Löwenstadt. Ein riesiger Staudamm sollte für das Wasserkraftwerk Xin-An-Jiang gebaut werden, und dafür musste das Gebiet, in dem Shi Cheng lag, geflutet werden. Mehrere zehntausend Einwohner mussten die Stadt verlassen. Durch die Flutung im Jahr 1959 entstand ein 573 Quadratkilometer großer Stausee, in dessen Tiefen Si Cheng für immer versank.
Heute ist das Areal um die versunkene Stadt ein beliebtes Naherholungsgebiet, denn es ragen zahlreiche Hügel aus dem Wasser, auf denen viele Vögel und andere Tierarten ihre Heimat gefunden haben, daher auch der Name „Qiandao-See – See der tausend Inseln.“ Die 20 und 40 Meter tief liegende Stadt kann mehrmals im Jahr mit einer Tauchschule besucht werden. Von den Stadttoren sind noch drei erhalten und in gutem Zustand. Auch die Stadtmauer ist zum großen Teil noch vorhanden. Wohnhäuser und Treppen stehen noch, zum Teil befinden sich sogar noch Möbel an ihrem Platz.
Für viele mögen die Bilder faszinierend sein, ich mit meiner Fisch- und Dunkle-Gewässer-Angst hab da nur wenig Spaß dran und wahrscheinlich beschert mir dieser Artikel einen schlechten Schlaf. 😉