ComFor Jahrestagung in Erlangen
Facebook und die Nachbarschaft machen es möglich: Es eröffnen sich einem ganz neue Felder!
Wie das funktioniert? Ganz einfach: Der Nachbar postet auf Facebook, dass er noch Schlafplätze für die Vortragenden einer Tagung sucht. Da sich das mit meinem Terminplan ganz wunderbar ergab – ich war selbst außer städtisch unterwegs – habe ich mein Bett doch gerne zur Verfügung gestellt.
Natürlich wollte ich dann auch wissen, um was für eine Veranstaltung es sich da dreht und wer der Herr ist, der da mal eben so übers Wochenende bei mir einzieht…
Comicforschung in der Comicstadt: Im November 2013 wird die ComFor mit ihrer traditionellen Jahrestagung erstmals in Erlangen gastieren. Ihr Thema sind heuer die Naturwissenschaften in der sequenziellen Bildkunst: Vom Genre-Klischee des „Verrückten Wissenschaftlers“ über Biologisches oder Mathematisches in neueren Graphic Novels bis hin zu Medientheoretischem über Diagramme und Gebrauchsanweisungen reicht das Spektrum.
Der Call for Papers läuft noch bis zum 20. Mai. Genaueres dazu hier: https://elinas.fau.de/workshops/comics.html . Auf einen Blick kann aber auch schon unsere Titelbildcollage (s.o.) verdeutlichen, worum sich die Vorträge drehen können und dürfen. Möchtest Du / möchten Sie einen Vortrag anbieten? Wir freuen uns über Themenvorschläge; gerne zunächst einmal formlos via PN an mich. Möchtest Du / möchten Sie einfach als Gast dabei sein? Bitte einfach auf „Zusage“ klicken – das ist dann natürlich noch keine verbindliche Anmeldung (Näheres dazu demnächst auf der Homepage), gibt uns aber einen erwünschten ersten Eindruck über die Resonanz. |
Ich durfte am Sonntag sogar Mäuschen spielen und mir einen Vortrag anhören: Zeitreisen in Mangas. Ganz klar! Darüber mache ich mir quasi täglich Gedanken. 🙂 Da wird dann tatsächlich wissenschaftlich auseinander differenziert, was sich die Comic-Geschichte aus der Physik und Mathematik klaut oder auch rein erfunden ist. Es werden Worte gewichtet und die Psyche des Protagonisten unter die Lupe genommen.
Und nach dem Vortrag fragt einer der Herren aus dem Publikum, ob das bei „heng hou tschang“ (A.d.R.: Gedächtnisprotokoll des Gehörten :-)) doch das Motiv sich sehr diesem ähnele. Das Publikum nickt zustimmen mit den Köpfen. Auf meine Frage hin, ob denn nun alle dieses speziell angesprochene Manga kennen würden, ernte ich ein „Jaja, Standard-Literatur!“
Seit Sonntag weiß ich, dass es „Donaldisten“ gibt und dass man sich für „frühe Horror-Comics“ begeistern kann – was dann so mehr oder weniger die 1950er Jahre umfasst. Ich weiß nun, dass es so etwas wie „Sach-Comics“ gibt – die aber keine Superhelden kennen.
Ich habe jedenfalls kopfschüttelnd und schmunzelnd den Hörsaal verlassen. Schön, dass es Dinge gibt, die eine völlig fremde Welt sind. Schön, dass es Menschen gibt, die einen ganz anderen Horizont haben und sich mit komplett anderen Dingen beschäftigen, wie ich mich selbst!
Und schaaaade, dass ich nicht die Möglichkeit hatte den Pecha Kucha Vortrag vom Horror-Comic-Spezialisten Tillmann Courth in Köln zu erleben.