Banned in Boston
Erzählt man irgendjemanden von „Banned in Boston„, versteht der durchschnittliche Deutsche erst mal „Band in Boston“. Ich hatte das Glück den Namen zuerst zu lesen, bevor ich ihn gehört habe 🙂
„Banned in Boston“ – eine Anspielung auf die Prohibition der 20er Jahre – macht genau das: verboten gute Musik im Swing-Stil. So ist es auch nur folgerichtig, dass die erste CD der drei Köpfigen Kombo „Too good to be legal“ heißt.
Normalerweise trifft man auf Musik, in dem man sie zufällig hört, für gut befindet und sich auf die Suche macht um noch mehr vom auserwählten Stoff auf die Ohren zu bekommen. In diesem Fall lief das ganz anders. Wir sollten die Modenschau für einen 20er Jahre Abend bestreiten, bei dem „Banned in Boston“ für die Beschallung sorgten. Und so kam es, dass ich „Penny Dreadful“ das erste Mal beim Soundcheck hörte. Wow! Was für eine Stimme!!!
Doch während „Banned in Boston“ Soundcheck hatten, hatte ich auch noch genug mit den Vorbereitungen für unsere Show zu tun, so dass ein relaxtes Zuhören nicht gestattet war.
Der Abend kam, die Band spielte auf und was mir zuerst gefiel, zog mich alsbald in seinen Bann. Den Anfang machte die kryptische Ansage von JB de Roberval, man spiele nun „Summertime“ und wir sollten uns nicht wundern, wenn wir „Langnese“ hören. – ???
Ich hatte das Lied schon vor kurzem hier präsentiert. Doch bleibt mir nichts anderes übrig, als es nochmals einzubinden, denn das muss man hören. Das lässt sich nicht mit Worten erklären:
„Summertime“ war nicht das einzige Lied, das solch wunderbare Wendung aufweist. „Banned in Boston“ covert aus den unterschiedlichsten Genres Songs, verswingt diese und bastelt eben noch einen weiteren mit hinein. Da sitzt man also und lauscht… und plötzlich hört man etwas, dass da doch gar nicht hinein gehört!
Ich ging nicht nur mit einer CD nach Hause – ich habe drei Tage später fünf weitere CDs bestellt. Eine gar wunderbare Aufmerksamkeit für liebe Bekannte, die gute Musik mit einem Löffel Witz zu schätzen wissen.
Zuletzt hörten wir „Too good to be legal“ zu fünft. „Nein, sag´s nicht! Ich komm gleich drauf!“ „Das ist doch… unglaublich!“ „Wie genial! Ich habe den Liedwechsel erst gar nicht bemerkt!“ „Spielen die da nicht…?“ sind so die klassischen Ausrufe, die „Banned in Boston“ provozieren.
Hier noch ein Song zum „raten“ 🙂
Hach! Ich bin verliebt! Verliebt in die Musik einer Band, die nicht nur schön und gut, sondern auch intelligent, witzig und einfach grandios ist.
Einziges Manko: auf der CD sind „nur“ 14 Songs. Die haben aber viel mehr drauf.
Wann kommt bitte die nächste Platte raus???