Anton Corbijn & G-Star
Anton Corbijn gehört zu den Menschen, deren Werke mir bekannt waren, noch lange bevor ich ihren Namen gehört hätte. So zum Beispiel das Portrait von Clint Eastwood – ich kann gar nicht sagen, wann und wo es mir zu erst über den Weg gelaufen ist – aber es hat sich festgesetzt…
Den Namen konnte ich mir dann irgendwann merken, als er insbesondere in den „Musik-Kreisen“ in Verbindung mit Depeche Mode, U2 und Joy Division immer wieder gefallen ist. Die ersten Musik-Clips von Corbijn sah ich – bewusst, dass diese von ihm stammen – Anfang 2010. Und erst vor wenigen Wochen habe ich seinen Film „Control“ gesehen. By the way ein grandioser Film! Kaum verwunderlich, bei einem Menschen, der wohl überhaupt nur in Bildern denken kann – doch hat Control bei mir das Gefühl hinter lassen „mit Bildern gemalt“ worden zu sein. Corbijn lässt die Story um Ian Curtis nicht nur durch die Texte und Handlungen der Schauspieler erzählen, sondern trägt durch seine Art der Darstellung, Kameraführung und Schnittsetzung erheblich zur Geschichte bei.
Der 1955 in den Niederlanden geborene Corbijn ist jedoch ein Tausendsassa, wenn es um „optische Gestaltung“ geht. So hat er nicht nur die halbe Musikwelt vor seiner Linse gehabt und bei unzählige Musikvideos Regie geführt, er hat auch eine beachtliche Anzahl an Plattencovern gestaltet.
Wer also Menschen, Musik, Emotionen so gut in Szene setzen kann, der beherrscht auch den Spagat der Modephotographie: People-/Image-Photographie und Produktphotographie in einem. Dass Anton Corbijn das kann, zeigt er inzwischen im dritten Jahr für G-Star. Immer seinem Stil treu bleibend, schafft er Fotos, die clean und „aufgeräumt“ wirken, dennoch aber eine Tiefe haben, die sie nicht steril wirken lassen.
Einziger „Kritikpunkt“, doch das ist einfach Corbijn: die Bilder sind natürlich alle schwarz/weiß – doch damit ist G-Star auch der richtige Partner, denn deren Kollektion ist sicher auch nicht auf die farbliche Gestaltung hin ausgelegt. Und für manchen ist die Kombination von Anton Corbijn und G-Star nicht weniger als „best of both worlds“ 😉