Wertewandel – „Nun sag, wie hast Du´s mit der Religion?“
„Gar nicht“ – würde die Antwort wohl heute heißen, müsste man Goethes Faust in die Zeit von heute versetzen.
Wir wissen heute nicht mehr an wen wir glauben sollen oder was wir glauben sollen und verlieren uns in sinnlosen Gedanken anstatt uns auf alte, aber wohl bewehrte Werte zu verlassen.
Wir haben ein Überangebot an religiösen und spirituellen Modellen, weshalb die meisten Jugendliche nicht mehr wissen wo ihr Platz in unserer Gesellschaft ist.
Die wenigsten erhalten heutzutage von zu Hause die wichtigen Werte, auf die es im Leben ankommt, vermittelt. Von der Schule brauchen wir erst gar nicht anzufangen.
Dies führt zu einem immer stärkeren Wertewandel oder auch Werteverfall.
Monogamie ist out an ihre Stelle tritt die offene Beziehung. Ist man seit dem Jugendalter mit einem festen Freund oder einer Freundin zusammen und alles läuft eigentlich bestens, es gibt keine Probleme, fängt man plötzlich an diese Beziehung anzuzweifeln. Man habe sich ja nicht ausprobiert und anstatt glücklich zu sein trennt man sich dann lieber denn es kann nicht sein, dass man nur einen Sexualpartner hat oder nur eine Beziehung geführt hat.
Das andere Extrem wäre das Modell „ich mach lieber Schluss, bevor es kompliziert wird“.
Die meisten Jugendlichen haben durch die Veränderung der Wertevorstellung keine Ausdauer mehr, jegliche Disziplin, die man nun mal in einer Beziehung mit sich bringen muss, ist verflogen
Natürlich ist es nicht leicht in unserer heutigen Gesellschaft den einen Partner oder die eine Partnerin zu finden, gerade da unser Angebot an Vielfältigkeit ständig wächst. Doch Kompromissbereitschaft und Rücksichtnahme sind den meisten ein immer größeres Fremdwort.
Also machen wir lieber Schluss sobald es unbequem wird oder nehmen es mit der Treue und Ehrlichkeit einfach nicht mehr so eng und begnügen uns dann mit der Ausrede, man passe einfach nicht zusammen und es habe ja sowieso nicht funktioniert, sonst wäre ein Fremdgehen ja nie passiert. Anstatt sich davor mit den Problemen auseinander zu setzen und gemeinsam daran zu arbeiten, akzeptiert man lieber die Situation und nimmt es in Kauf den Partner zu verletzen. Was bei vielen dazu führt ein Gefühl für Vertrauen zu verlieren. Man lebt lieber mit der Einstellung, sich auf sich selbst zu verlassen und sich einzureden, man brauche keinen Partner und für Familie sei sowieso keine Zeit neben Studium, Arbeit und außerdem möchte man auch noch leben und seine Jugend genießen.
Meine Oma sagte mir immer, sie hätte sich schon zehnmal von meinem Opa scheiden lassen können sobald es schwieriger geworden ist. Für sie käme es überhaupt nicht in Frage, so wie wir es heutzutage handhaben würden. Es sei ihr unverständlich. Man müsse zusammenhalten gerade dann wenn es schwierig wird im Leben. Wie soll denn sonst eine Partnerschaft Sinn machen? Das oberste Gesetz war es für die Familie da zu sein, denn egal was kommt und egal was man tut am Ende sei immer die Familie für einen da. Nicht die Freunde, der Arbeitskollege oder sonst wer.
So wurde ich erzogen und daran glaube ich auch fest, doch leider haben sich unsere Werte komplett verschoben und selten finden wir heute noch Menschen die diese ebenso vertreten.
Und dann fragen wir uns ernsthaft, wieso wir nicht glücklich sind? Und wieso wir auch als die „ziellose Generation“ betitelt werden?
Für mich liegt es klar auf der Hand. Ich weiß nicht wohin es uns führen wird, denn ohne diese Werte wie Ehrlichkeit, Treue, Frömmigkeit, Toleranz, Disziplin, Glaubensfestigkeit, Taktgefühl und Rücksichtnahme gegenüber einem Partner, funktioniert das Miteinander und das Familienleben einfach nicht.