Semper Opernball – der große Tag
Was ich vor lauter Kleider-Enstehungsgeschichte gar nicht erzählt habe: irgendwann muss ich ja doch noch an Karten gekommen sein…
Das ergab sich bei der ersten Anprobe: Günter war aus Neugierde mit gekommen und während Hanna und ich mit Stoffen und Zutaten handtierten klingelte Günters Handy. Günters „Karten-Kontakt“ war an der Strippe. Er hätte jetzt noch zwei Karten aus der günstigsten Sitzplatzkategorie aufgetrieben. Ob ich die wohl haben möchte? Bitte überzeugen Sie sich selbst, das „günstig“ hier sehr relativ ist.
Natürlich wollte ich mit! Aber sooo viel Geld? Und dann noch die „Wette“ mit Hanna, ob ihr Kleid in die Opernballzeitung kommt oder nicht. Aaahhh! Was tun?
Ach was soll´s! Ich nehme die beiden Karten! Immerhin verdoppelt sich dann die Chance, dass es wenigstens ein Kleid von Spitz Maßdesign in die Ballzeitung schafft. 🙂
Okay, für so einen Anlass braucht man einen sehr guten Begleiter. Jemand, der versteht, dass das nicht nur Spaß ist, sondern auch Arbeit. Theo!
Und ich hatte Glück, Theo hatte Zeit und konnte es sich einrichten, mich zum Ball zu begleiten.
Am Freitagmorgen musste ich natürlich noch zu Ayla. Ayla kann das mit meinen Haaren, wie keine andere. Die Frisur musste ja bis in die frühen Morgenstunden halten! Nach dem Friseur ging es los nach Dresden, wo wir direkt Hanna und Günter in die Arme liefen.
Kurz einchecken, umziehen, Hanna ins Kleid helfen und ab zum Taxi, dass bereits auf uns warte.
Die letzten Meter bis zum roten Teppich gingen im Schritttempo vorwärts. Und dann standen wir auf dem roten Teppich. Neben uns 17.000 feiernde Dresdner und wir also auf dem Weg zum großartigsten Ball meines Lebens – und ich habe dank meiner Münchner Faschingsverein-Vergangenheit schon gefühlte 500 Bälle besucht.
Doch ich kam nicht weit. Nach etwa 20 Metern zogen mich drei Herrschaften vom Fernsehen aus der Reihe. Ob sie mich filmen dürften. NATÜRLICH!!!
Nach zwei Mal vor der Kamera drehen – lieben Dank an alle Tanzlehrer meines Lebens! – und kurzm Interview ging es weiter. Doch nicht lange, da hielt mich der Reporter der Dresdener BILD Zeitung auf . Foto und Interview zum Kleid. Yeah!
Theo und ich hatten inzwischen Hanna und Günter verloren, trafen sie aber an der Garderobe wieder, wo ich von den Fotografen der Ballzeigung angsprochen wurde – um mich hinter Hanna in die Reihe zu stellen!
Dieser Fototermin ist ein guter Anfang – aber ob man in der Ballzeitung landet, entscheiden die Verantwortlichen erst gegen 21 Uhr. Aber immerhin.
Nach der ersten Aufregung strebten Hanna und Günter ihrer Loge zu, während Theo und ich uns auf die Suche nach unserem Tisch machten. Noch bevor wir die Treppen zum Rundfoyer hoch gehen konnten wurden wir erneut aufgehalten. Erneut Fotos für die Ballzeitung. Yeah! Die Chancen stiegen! Da wird es doch wenigstens eine von uns beiden Mädels in die Ballzeitung schaffen.
Doch nun erst einmal das Ballgeschehen genießen: Das „Drei-Gänge-Menue“ viel wie erwartet sehr schmal aus – aber alle am Tisch hatten gut vorgesort, so dass mancher sogar bei diesen kleinen Leckereien passen musste. Das Essen war geschmacklich überraschend fein! Trotz Aufregung und kaum Appetit futterte ich mich brav durch alle Gläschen… Wir hatten übrigens einen ganz tollen Tisch! Zehn sehr sympatische Menschen, die allesamt Interessantes zu erzählen hatten. Obwohl wir niemanden kannten wurden wir sofort mit einbezogen. Selbst zum gemeinschaftlichen „Familien-Foto“ wurden wir gebeten 🙂
Nachdem das Showprogramm vorüber war ging es ab auf die Tanzfläche. Wohl der, die einen des Tanzens mächtigen Theo dabei hat! 🙂
Wir trafen dann auch Hanna und Günter wieder auf dem Parkett. Günter hatte während der Show schon fleißig fotografiert. Unter anderem auch diesen wunderbaren Schnappschuss von dem Tisch, die sich alle zum Walzer unterhakten und schunkelten. Zu schön!
Die Zeit verging wie im Fluge!
Wir mussten schließlich die ganze weitläufige Oper erkunden und die Tanzfläche unsicher machen. Zwischen durch trieb uns der Durst zurück an den Tisch.
Gegen halb zwei Uhr morgens war es dann so weit: Die Ballzeitung wurde verteilt.
Trommelwirbel!
Herzklopfen!
Hatte es eine von uns in die Zeitung geschafft?
Eine?
BEIDE!!!
Zum Feiern ging es in die Loge, wo Günter auch gleich eine kleine Fotoaktion starte:
Hanna und ich waren ganz aus dem Häuschen! Mission übererfüllt! 🙂
Als ich mit Theo zurück an unserem Tisch war, wurde ich erst mal von den dortigen Damen in Empfang genommen: Maßschneiderin sei ich also? Ist ja toll! Also morgens um drei noch eine Runde Verkaufsgespräche 🙂
Mit der Freude fiel auch die Anspannung von mir ab und gegen vier Uhr früh merkte ich, wie lang ich schon auf den Beinen war. Dem Vorschlag Theos folgend schnappten wir uns ein Taxi und vielen im Hotel ohne Umwege ins Bett.
Hanna und Günter hielten noch eine Stunde läger durch. Auf dem nach Hauseweg hat Günter noch ein abschließendes Bild von seiner wunderschönen Gattin geschossen…
Was für ein toller Abend!
Das muss man einmal erlebt haben.