MiniFXpo
Wenn hier auf meinem Blog ein „Artikel-Loch“ entsteht – ich also nicht alle zwei, drei Tage einen Artikel hoch lade, heißt das weder, ich hätte nichts zu erzählen, noch ich hätte nicht sogar schon den ein oder anderen fertig geschriebenen Artikel in petto.
Doch manchmal geht es bei mir so drunter und drüber, bin so eingespannt in all die schönen Dinge, die ich erleben kann, dass ich nicht mal die Zeit finde, einen Artikel mit dem richtigen „live-Datum“ zu versehen.
Die letzten Wochen waren einfach zu viel des Guten:
- Comic Salon
- Verbandstagung im Porzellanikon Selb
- Tag der Altstadt
- Taufe meiner Nichte
- Schlossgartenfest mit „Sekt & Starters„
- Schnitzeljagd
- Messebesuch in München
- und zum Schluss nun die MiniFXpo – die für mich maxi-Arbeit brachte 🙂
In zwei Monaten! Acht Termine, die Zeit in Anspruch nehmen und meist nicht nur zum Termin selbst, sondern auch vorne weg. Und es gibt weder zu all den aufgezählten Punkten hier Berichte noch wären das tatsächlich alle Erlebnisse, die ich zu verzeichnen hatte.
Wenn mein Leben eines NICHT ist, dann langweilig 🙂
Seit Samstag kann das größte Baby des Jahres 2016 – die MiniFXpo – selbst laufen. Mit einem unglaublichen Team haben wir auf 105qm in der Georg Simon Ohm Hochschule einen kleinen Ausschnitt dessen realisiert, was Nick Maley gerne der Welt schenken möchte: Ein interaktives Museum, dass die wunderbaren „Side-Stories“ der Filmgeschichte konserviert.
Star Wars begeistert Millionen – doch eine Geschichte, warum es „dirt-money“ am Set von Episode V gab, das ist doch erst cool! Das ganze Set war eine Sumpflandschaft, alle Akteure und Mitarbeiter standen mit Gummistiefel bewaffnet knietief in Schlamm und Dreck. Für diese widrigen Umstände gab es einen extra Bonus, eben „dirt-money“, „Schmutz-Geld“.
Heute werden Special Effects meist per Computerannimation gerendert. Eine Figur wie Jar Jar Bings ist also gar nicht existent, sondern nur per Programm in den Film gesetzt. 1976 ging so etwas noch nicht. Da war Maskenbildner noch ein Beruf, um den der Film nicht herumkam, wollte er etwas zeigen, dass es nicht gab.
Die Gruppe um Nick Maley begann damals mit etwas ganz Neuem: Sie bauten Puppen, die mechanisch steuerbar waren. Über ausgeklügelte Seilzüge konnten einzelne Körperpartien angesteuert werden. Es gab schon damals die Möglichkeit so eine Bewegung per elektrischer Fernsteuerung zu generieren. Doch eine „motorisierte“ Bewegung ist zu gleichmäßig. Wenn wir den Arm ausstrecken, läuft diese Bewegung am Anfang langsam an, dann verschnellert sie sich um zum Ende hin abzubremsen und wieder langsamer zu werden. Natürlich nehmen wir das gar nicht wahr. Aber wir nehmen wahr, wenn eine Bewegung im Tempo zu gleichbleibend ist. Denn dann stimmt da etwas nicht. Das ist eben nicht natürlich. Die Mechanik erlaubt die Bewegung natürlich aussehen zu lassen. Denn auch wenn der Puppenspieler das Seil bewegt, ist die Kraft, die er ausübt in einem Bogen darstellbar. Sie baut sich langsam auf, entfaltet ihren größten Druck und läuft wieder aus. Somit überträgt sich die Bewegung in einem natürlichen Ablauf auf die angesteuerte Puppe.
Mich fasziniert diese Mischung aus Handwerkskunst, Illusion und Perfektion. Die Einfachheit und die Schönheit, die diesen Arbeiten inne wohnt. Ich kann das Video nicht „schön“ einbinden. Bitte klicken Sie doch diesen Link, dann öffnet sich ein MiniVideo für Sie: 2016-07-23 Heike Stiegler – MiniFXpo (2)
Wenn ich mir vor Augen führe, dass in Yoda – so wie er noch bis Mittwoch auf der MiniFXpo zu bestaunen ist – an die 500 Stunden Arbeit stecken. Das ist unglaublich! Und wenn man dann noch weiß, dass Episode IV in gerade mal sechs Wochen gedreht wurde… Die haben einfach Tag und Nacht gearbeitet.
Auf der MiniFXpo können Sie auch bestaunen, wie viele Arbeitsschritte es braucht um eine Maske für einen Wächter oder eben auch eine „Pfote“ für Yoda zu bekommen. Hierzu habe ich noch einen Videolink: 2016-07-23 Heike Stiegler – MiniFXpo (1) Sie treffen auf alte Bekannte: C3PO und Darth Vader sind da, natürlich auch zwei Sturmtruppler. Selbst Nogard, das Haustier von Yoda ist zu sehen.
Und nun gibt es dank den Studenten von Media Engeneering vier Punkte, an denen Sie selbst aktiv werden können. Die aufwendigste Installation ist wohl die, bei der Sie selbst in die Figur des Darth Vader schlüpfen und bestimmen, welches Hologramm gezeigt wird.
Die Zeit vergeht schnell, wenn Sie in die dunklen Weiten des Star Wars Universums eintauchen. Wer Freude an den Geschichten der Darsteller und Mitarbeiter von Episode IV bis VI hat, braucht gute zwei Stunden, bis er alles gesehen hat. Und wenn man sich dann noch mit Yodas „Geburtshelfer“ Nick Maley verquatscht, ist ein halber Tag rum.
Nur noch bis Mittwoch haben Sie die Möglichkeit das zu sehen!
Der Eintritt ist frei.
Nutzen Sie die Chance und möge die Macht mit Ihnen sein.