Das Nadelsyndikat am Auslöser
Erinnern Sie sich noch an Polaroid-Kameras?
Ich fand die als Kind so wunderbar! Wunderbar, weil es ein Wunder war, dass nach dem „klack – sssssss“ ein eigenwilliges Stück Papier aus der Klappe des würfeligen Automaten kam, dass nach einer Weile die Umrisse von Geisterhaftem zeigte und später tatsächlich die Szenerie wiedergab, die man durch den Sucher erblickt hatte. Ich stand damals staunden und geduldig, mit einem Foto in der Hand da und betrachtete – wahrscheinlich mit offenem Mund – was sich da vor meinen Augen entwickelte.
So, wann haben Sie die letzte Polaroid-Kamera gesehen? Oder gar selbst bedient?
Ja, tatsächlich – die gab es eine ganze Weile überhaupt nicht mehr zu kaufen.
Ich selbst kenne mich mit Fotogafie auch nicht sonderlich aus. Ich finde das eine Bild schön – das andere weniger. Das „warum“ kann ich selten beantworten. Und eine konstruktive Kritik, wie man das besser machen sollte, geht mir komplett ab.
Als wir mit unseren retro-schicken Uniformen auf der USCC unterwegs waren und von Spürsinn mit Polaroid-Kameras ausgestattet wurden, war es aber wieder da – die Faszination für das Bild, dass sich für mich völlig unerklärlich aus dem nichts entwickelt. Es hat mächtig Freude gemacht, einfach „drauf zu halten“.
Manche Fotos sind auch „Geister“ geblieben. Andere finde ich ganz wunderbar. Und manchmal passt das „unperfekte Bild“ perfekt zu der Retro-Atmosphäre der USCC.