IAMX – Drei Jahre, drei Jacken, drei Artikel :-)

Titel/Quelle: Chris Corner at IAMX Autograph Session in Munich 2009.jpg
Fotograf: negotiable_me
derivative work: Beao – Chris Corner at IAMX Autograph Session in Munich 2009.jpg
Lizenz: CC BY-SA 2.0, $3
Nun zu der Geschichte, die Ihren Anfang im Sommer 2013 findet. Ich weiß gar nicht mehr, ob mich erst Thomas oder Jan auf IAMX aufmerksam machte. Das erste Lied, das ich von IAMX hörte war Kiss + Swallow. Spit it out, Your joy is my low und schließlich Missile begeisterten mich final für das Musikprojekt von Chris Corner.
Ich hatte mir relativ fix alle Alben, die bereits auf den Markt waren gekauft und dann ging es mit Jan auch schon ab zum ersten IAMX Konzert in München. Ich erinnere mich noch sehr gut: Es war im Münchner Backstage und die Show war grandios! Völlig verschwitzt vom Abfeiern ging es nach zwei einhalb Stunden Richtung Heimat… Was da gar nicht so zu der perfekten Inszenierung der Show passen wollte, waren die Kostüme, die Chris Corner und seine Band trugen.
Ich nahm an, dass das dem Künstler Dasein geschuldet war. Auch wenn IAMX einiges an Platten verkauft hat, ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Gruppe leidenschaftlicher Musiker Reichtum angehäuft hätten.
Als dann im September 2012 das Crowdfunding zum neuen Album „The unified field“ anlief, war ich natürlich dabei und fasste mir ein Herz: Ich schrieb eine Mail an Chris Corner, in der ich meine Unterstützung in Sachen Bühnenklamotte anbot. Ich hatte ziemlich Herzklopfen und überhaupt kein Gefühl dafür ob meine Nachricht überhaupt Beachtung finden würde.
Eine Woche verging. Dann kam Antwort von Janine Gezang – die Keyboarderin bei IAMX. Und tatsächlich war man sehr interessiert an der Möglichkeit Garderobe passend anzufertigen. Was der geneigte Leser wissen muss: Chris Corner ist von sehr schlanker Statur. Und wie wir Damen auch, hat er keine Lust die Arbeit seines Sportprogramms durch viel zu große Klamotten zu verschleiern. Somit war schnell klar: Bühnenklamotten sind gar nicht sein aktuelles Augenmerk – aber das ein oder andere Sakko, das mal wirklich gut passt, das wäre etwas!
Da ein Chris Corner einen noch viel volleren Terminkalender hat als meine Wenigkeit fingen wir damit an, eines seiner „noch bestehenden“ Lieblingssakkos nach zu arbeiten und gleich noch gewissen Passformanpassungen vorzunehmen. „Noch bestehend“ weil es schon deutliche „Liebesspuren“ aufwies.
Am 9. Dezember 2012 kam damals ein Postpaket mit zwei Sakkos von Chris bei mir an. Das eine, oben angesprochene, war aus einem feinen Kordstoff, der schon deutlich Flor verloren hatte. Das andere war gar eine Damenjacke, die vom Schnitt etwas ausgefallener war, dafür aber vom Stoff etwas „fad“.
Meine erste Aufgabe lautete nun also von den Jacken den Schnitt abzunehmen.
Wurde noch am selben Tag erledigt!
Und am Tag drauf packte ich das Päckchen wieder fein säuberlich zusammen und legte noch eine ganze Auswahl an möglichen Stoffen bei.
Pünktlich zu Weihnachten fiel am 23. Dezember die Stoffwahl. Nun lautete die Aufgabe, die neue Jacke bis Silvester fertig zu stellen. Mensch, ich dachte schon, mir wird zwischen Weihnachten und Neujahr langweilig! 🙂
So ein Künstler hat einige Vorstellungen, die man berücksichtigen muss: Die Jacke sollte ganz leicht gearbeitet sein: Kein Futter, keine Taschen – nur Fakes. Und dann das ganze noch möglichst Waschmaschinen fest. Also wusch ich den gewählten schwarzen Fischgrat erst mal in der Maschine vor. Nicht dass Chris so an die erste ihm zu enge Jacke gekommen wäre 🙂
20 Stunden benötigte ich, die Jacke nach zu bauen. Im Verhältnis zu einer Maßanfertigung, bei der wir den Schnitt von Null an entwickeln und mehrere Anproben einbauen um die perfekte Passform zu ermitteln, war das natürlich recht flott.
Die Jacke kam wie gewünscht noch vor Silvester an und wurde dann von Chris Corner in Los Angeles „eingetragen“.
Vor lauter schnell, schnell habe ich es damals völlig verpasst die Jacke abzufotografieren. Bei der zweiten Jacke war ich da etwas schlauer… [tbc]