Heilig Abend
Auf unserem Blog erscheint nun seit einigen Monaten alle zwei Tage ein Artikel.
Die Themen sind breit gefächert. Oft geht es um Mode und Photographie. Auch die Kunst als solches kommt nicht zu kurz. Und ein gewisser Bezug zu Sex im weitesten Sinne ist auch stets zu finden – sofern man sich bei diesem Begriff die Freiheit erlaubt, die Phantasie einzuschalten 🙂
Nun sagt der Kalender also, dass am heutigen 24.12. auch ein Artikel zu erscheinen habe.
Für viele ist der 24.12. – der Heilige Abend – ein Fest der Familie und ein großer Festtag. Manche feiern diesen Tag auch gar nicht – z.B. aus religiösen Gründen.
Ich selbst stehe diesem, wie vielen Feiertagen, höchst ambivalent gegenüber:
Ein gemeinsamer harmonischer Abend mit den Menschen, die mir am Herzen liegen – ja, das ist etwas ganz Wunderbares! Der „Geschenke-Wahnsinn“, die erzwungenen Zusammenkünfte von Menschen, die rein zufällig mit einander verwandt sind, die verkrampften Aufeinandertreffen, von Menschen, die sich sonst nichts zu sagen haben – darauf verzichte ich liebend gerne!
Ich habe schon die verrücktesten Weihnachtsabende erlebt! Ob ich ein ganzes Kino für mich allein hatte, bis morgens um sechs mit den beiden liebsten Menschen der Welt in der ollsten Kneipe Erlangens abgehangen bin, oder um neun Uhr Abends einfach ins Bett gegangen bin – alles war dabei! Es gab Jahre, in denen ich „perfekte Weihnachten“ in „geliehenen“ Familien mitfeiern durfte und es gab die Zeit, in der ich noch nicht entscheiden durfte, wie meine Feiertage aussehen sollen. Vielleicht wird es einmal Weihnachten geben, die meinem Ideal entsprechen. Vielleicht werden diese Weihnachten aber auch ein Traum auf meinen Wunschzetteln bleiben, wie das Pferd, das ich mir neun Jahre lang gewünscht habe 🙂
Das Gute an den Festtagen ist, dass die Zeit tatsächlich etwas langsamer läuft. Jeder ist mit seiner Familie beschäftigt, die wenigsten hetzen in dieser Zeit hinter Projekten, Terminen und Produkten her.
Es ist eine Zeit, die mir erlaubt in Ruhe über mich, das vergangene Jahr und die Überraschungen der Zukunft nach zu denken. Es ist die Zeit, die mir schmerzhaft vor Augen führt, was mir fehlt und mich warmer Zufriedenheit spüren lässt, über das, was ich an Freiheiten habe, die sich andere nicht leisten können… Ein Segen, wie ein Fluch…
Geschenke? Ganz doofe Idee… Ich schenke, wenn mir etwas über den Weg läuft, bei dem ich mir denke: „Mensch, das ist genau das, worüber sich x freut!“ Soll ich ein tolles Geschenk über Monate aufheben, um es dann jemanden in die Hand zu drücken, bloß weil auf dem Kalender „24.12.“ steht? Genau genommen laufe ich damit Gefahr, dass das Geschenk seinen Adressaten nicht erreicht! Klar, sollte mir am 23.12. so ein Geschenk über den Weg laufen, gibt´s halt ein „Weihnachtsgeschenk“.
Dieses Jahr ist mir mehr nach „Winterschlaf“ über die Feiertage hin weg. Da das aber nicht im Jahr eines Menschens eingeplant ist eben mal für zwei Wochen unter der Bettdecke zu verschwinden, werde ich wohl zu sehen müssen, irgendwie anders diese Zeit zu verbringen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass oft die Partys, auf die man am wenigsten Lust hatte, hinterher die besten sind.
Daher werde ich mich einfach mal überraschen lassen, wie mein Heilig Abend 2009 so wird und was die Feiertage dann so bringen – jammern kann ich hinterher immer noch 😉
Ich wünsche jedenfalls jedem, der diese Zeilen hier liest – und natürlich auch allen anderen 🙂 – schöne Feiertage! Genießt die Zeit! Macht das Beste für Euch daraus! Setzt Euch über Konventionen hinweg, wenn Euch danach ist! Nützt jeden Moment so, dass Ihr glücklich seid! (bitte, ohne dass andere in deren Freiheit beschnitten werden ;-))
Wir haben alle nur dieses eine Leben und wir leben nur jetzt.