FXpo
„FX“ [sprich: effec(t)s] steht in Filmkreisen für „special effects“. Ich muss immer gleich an den Film „F/X – tödliche Tricks“ von 1986 denken – in dem der Protagonist mit Hilfe seiner Spezialeffekte eine Verschwörung aufdeckt.
„Xpo“ [sprich: EXpo] steht für „Ausstellung“. Also lautet der Titel dieses Artikels in Summe auf „Spezial-Effekte-Ausstellung“ – wenn man das mal so plump ins Deutsche verständlichen möchte.
Doch hinter diesen vier Buchstaben „FXpo“ versteckt sich weit mehr – und vor allem etwas, das für viele Menschen regelrecht magisch sein dürfte. Erinnern Sie sich an Star Wars? An Yoda? Das kleine grüne Männchen, das weise, in stetiger Contenance, seinem Schüler als Meister den Weg weist. Das knuffige Gesicht des kauzigen Alten, mit seinen Fledermaus gleichen Ohren hat die gleiche Berühmtheit erlangt, wie die Tatsache, dass Yoda eine ganz eigene Art der Satzstellung entwickelt hat. So fragt er seinen Schüler Luke Skywalker zum Beispiel: „So groß zu werden wie hast du das geschafft bei solcher Nahrung?“
Dieser kleine Kerl ist Mitte der 70er Jahre unter anderem von einem FX Künstler geschaffen worden: Nick Maley. Damals 26 Jahre alt, hatte Nick Maley wohl kaum eine Idee davon, wohin ihn sein Weg führen würde und welchen Ruhm seine Arbeit an Yoda erlangen würde. Nick Maley kann heute auf über 50 große Kinofilm-Produktionen zurückblicken. Unter anderem findet man in dieser langen Liste Werke wie Superman, The Shining und Highlander.
Nick Maley hat unzählige Exponate aus all seinen Filmprojekten in einem privaten Museum auf Saint Martin ausgestellt. Doch wer rechnen kann, versteht, dass sich Nick Maley um die Zukunft seiner „Babys“ sorgt. Was geschieht mit all diesen Dingen, seinem Wissen und seinen Geschichten, wenn er nicht mehr ist? In einem Interview sagt Nick:
„Jedesmal wenn ein renommierter Film-Veteran stirbt, gehen jahrzehntelange Erinnerungen und Erfahrungen verloren. Journalisten und PR Agenten schreiben oft über Filmgeschichte, obwohl Sie nicht dabei waren. Dadurch stellten Sie oft nicht die richtigen Fragen und bekamen logischwerweise die falschen
Antworten, dies wollen wir Richtigstellen.
Leider haben wir schon einige der wichtigen Krieg der Sterne Veteranen verloren wie:
– Autor Leigh Brackett,
– Production Designer John Barry,
– Directors Richard Marquand & Irvin Kershner,
– Schauspieler Peter Cushing, Sebastian Shaw, Alec Guinness,
– John Hollis, Phil Brown, Colin Higgins & Richard LeParmentier,
– Persönlichkeiten wie Jack Purvis & Christine Hewett,
– Stuntmen Peter Diamond, Bob Anderson & Alf Joint,
– Illustrator Ralph McQuarrie,
– Kameramänner Gilbert Taylor & Alan Hume,
– Visual FX Artist Grant McCune
und mein alter Chef Stu Freeborn.
Ihre Kenntnisse, Erfahrungen und Erinnerungen wurden nur in kleinster Weise aufgenommen und sind nun für immer verloren. Wollen wir das gleiche bei denen zulassen, die noch da sind?“
Vor drei Jahren traf Nick Maley auf Ralph Ehmann. Die beiden begannen nach einer Lösung zu suchen, Filmgeschichte zu bewahren. Und das bitte nicht in eingestaubten Truhen! Sondern für alle Träumer, Phantasten, Filmbegeisterte und Interessierte zugänglich. So entstand die Idee von „FXpo“ – ein Museum für Filmgeschichte. Ein HOLOGRAPHISCHES Museum für Filmgeschichte. Denn ein FX-Meister wie Nick Maley, stellt uns nicht einfach vor ein Exponat mit langweiligen Schildchen.
Wieso ich Ihnen hier von einem Filmmuseum berichte?
Wieso „FXpo“ nicht unter Kunst&Kultur, sondern unter Herzblut geführt wird?
Dran bleiben! Die Geschichte ist für uns inzwischen länger, als wir geahnt hätten!