Eine kleine, "leise" Geschichte
Verstehen Sie was ich mit einer „leisen“ Geschichte meine? Es gibt so Begebenheiten im Leben, die sind per se nichts Besonderes. Es passiert nichts großes und es hat auch keine nennenswerten Auswirkungen. Dennoch berührt diese Begebenheit oder bleibt einem als angenehm in Erinnerung.
So eine Begegnung hatte ich vergangenes Wochenende.
Im Erlanger Altstadtmarkt wird seit einiger Zeit wochenends immer wieder mit Musik, kulinarischen Schmankerln und einer Art „Wochenend-Markt“ für mehr Publikum geworben. Während ich diese Zeilen tippe, habe ich parallel über Googel gesucht, ob es einen festen Plan für die Bespielung der Altstadtmarktpassage gibt. Ich erinnere mich dunkel an einen Flyer, der von jedem Wochenende sprach. Ob das so stimmt? Da muss ich morgen mal die Ohren aufhalten 🙂 Im Internet findet sich dazu jedenfalls keine Information – was ich schade finde.
Jedenfalls – zurück zu meiner kleinen Geschichte – benötigte ich vergangenen Samstag noch ein wenig Salbei. Ich hatte mir frische Nudeln von Guarenti besorgt. *Yummi!!!!* Dazu ein bisschen Salbeibutter – perfekt!
Also auf ins Kaufland, dachte ich mir und stiefelte los. Allerdings wurde mein Weg 10 Meter kürzer als geplant denn vor dem Kaufland stand ein Kräuter-Gärtner. Das ich bei dem den Salbei lieber kaufe, als im Kaufland – logisch. Vielleicht war der nette junge Herr Ralf Lohr. Jedenfalls findet sich dieser Name auf dem kleinen Flyer, den er mir mit zugesteckt hat.
Das schöne war, ich habe nicht einfach Salbei gekauft. Denn man kann nicht „einfach Salbei“ kaufen. Denn, will man den Salbei nur zum Kochen und danach landet der Rest der Pflanze im Biomüll, sollte man ein größer gewachsenes Exemplar mit nehmen. Möchte man den Salbei doch umtopfen und am Leben erhalten, stellt sich die Frage, wieviel Salbei man denn so verbraucht. Eigentlich so gut wie nie? Dann nimmt man den roten Salbei – weil der einfach sehr hübsch ist. Oder möchte man lieber einen süßeren Salbei, der eine Honignote hat? Dann wähle man den „Marzipan-Salbei“ – die dritte Sorte habe ich leider vergessen.
Ich selbst habe mich – oder hat sich Herr Lohr für mich? – entschieden, den Elefantenohr-Salbei zu nehmen. Seine Blätter werden besonders groß und somit kann man diese Sorte besonders gut beim Kochen oder als Teeblatt verwenden. Ich fand das ja super spannend. Ich hatte keine Ahnung, dass es da solche Unterschiede gibt, ja überhaupt so unterschiedliche Sorten. Salbei war bis dato Salbei.
Warum ich dann gleich zwei Salbei-Pflanzen für den Preis von einer bekam? Scheinbar hatte der Kräuter-Gärtner an diesem Samstag noch nicht viele Menschen getroffen, die sich für seine Planzen interessierte. Schade. Denn das ist ganz schön toll, was der gute Mann alles dabei hatte und zu erzählen wusste.
Ich werde der Einladung folgen und mir am 1.12.2013 den Weihnachtsmarkt an der Laufer Mühle angucken. 200 Arten und Sorten an Kräutern, Wild-Heil-Kräutern, Exoten, Raritäten und Aromapflanzen verspricht der Flyer. Das wird ein olfaktorisches Feuerwerk! Und sicher gehe ich mit tausend Ideen für die Küche nach Hause…