Der letzte Artikel in 2013
Da das Netz eher ein schnelllebiges Medium ist, denke ich, dass man nach vier Jahren doch von einer Tradition sprechen darf. So gab es diesen „letzten Artikel“ bereits 2010, 2011 und natürlich auch 2012.
2013 war sooo vollgepackt mit Geschehnissen, dass es mir schwerfällt, mich einigermaßen kurz zu fassen. Los ging es im Januar mit neuer Verstärkung fürs Atelier: Magdalna Groher stieß zu uns. Und mit einer irrsinnigen aufwendigen Produktion für die Filser Buam – zu der hier tatsächlich nie ein Artikel erschienen ist. Der Abend selbst war ein Erfolg. Im Nachgang gab es Ärger, der für uns nicht nachvollziehbar war und daher erfreue ich mich jetzt gerade ein paar ruhiger Tage, als dass wir uns im Januar 2014 nicht mehr wegen dieses Auftrages stressen müssten. So hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Im Februar war ich so ausgebrannt, dass mich meine Mädels schier zwangen Urlaub zu machen. Mit dem Flieger, sonst komme ich nur auf dumme Ideen. 🙂
Im März und April bildete ich mich noch fix zur „Buchhaltungsfachkraft HWK“ fort – denn wenn man einen Buchhalter/Steuerberater an der Hand hat, in dessen Unterlagen man als Laie Fehler findet, sollte man schnellstens etwas ändern.
Kurz vor Ostern viel im Kunsthandwerk eine Mitarbeiterin für zehn Wochen aus. Parallel lief Adidas an, ein Auftrag, den wir in der dritten Saison mit viel Spaß übernommen hatten. – Meine schöne Erholung aus dem Urlaub war binnen zwei Wochen dahin. Wieder einmal war uns das Glück hold: Bei Adidas veränderte sich einiges in den Terminen, so dass wir damit nichts weiter zu tun hatten. Anderenfalls hätte ich mich doch klonen müssen. Dafür holten Olga, Karen und Magdalena sich ein paar Preise bei der bayerischen Meisterschaft in München. „Kurz“ darauf berichtete auch die Erlanger Nachrichten über den phänomenalen Sieg der drei Mädels.
Irgendwann rund um diese Zeit hatten wir im Atelier bereits entschieden, dass wir eine Modenschau machen wollten, die alle Modenschauen, die es bis jetzt (von uns) gegeben hatte in den Schatten stellen sollte. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das erste Gespräch mit Thomas Engelhardt vom Stadtmuseum hatte… jedenfalls gab es ab Mitte Mai nichts anderes mehr, als dieses eine große Ziel.
Im Kunsthandwerk hatte die erkrankte Mitarbeiterin inzwischen gekündigt und es gab hervorragenden Ersatz: Gabriela Dombos, die selbst ein Kosmetikstudio hat, es aber als nette Abwechselung empfindet, auch was anderes zu tun. Und Carola Büttner, Inhaberin des Weinmalig, die mir zusagte, mir zwei Mal die Woche auszuhelfen. Perfekt!!!
Somit waren das „flüssige Catering“ und das MakeUp für die große Modenschau schon geklärt.
Die Sommernachtsträume begannen für mich also Mitte Mai und endeten eben nicht mit dem Veranstaltungstag 17. August 2013, sondern hingen mir noch bis Ende Oktober hinter her.
Es gibt zum Glück einen eigenen Artikel, in dem ich mich bei allen 58 Mitstreitern bedankt habe 🙂 Diese hier nochmal aufzuführen würde den Rahmen mehr als sprengen.
Es war ein Hammer-Projekt! Und wie großartig das ganze überhaupt gewesen war, verstanden wir aus dem innersten Kreis erst, als wir uns Monate später einen Live-Mitschnitt bei einer guten Portion Nudeln ansahen.
Wer will, kann sich hier zum Thema Sommernachtsträume satt lesen: Hier gibt´s noch Fotos, Fotos, Video, Video, die Setliste, die Mitternachtszeitung online, der Artikel der Erlanger Nachrichten – wer noch mehr will, der stöbere einfach ein wenig…
Doch während ich also das halbe Jahr mit dieser Irrsinnsaktion beschäftigt war, ging das Leben weiter. Wir hatten im Juni eine kleine Modenschau auf der Dachterrasse von unserem Rechtsanwalt Dirk Goldenstein absolviert und hatten ein phänomenales Shooting mit Spürsinn in Nürnberg. Im Juli war das ganze Atelier für ein Wochenende auf der USCC in Dresden, ich flog nach Hamburg und übernahm das Styling beim Bärenmarke Sommerspot und Karen gewann noch fix mit einem Doppelsieg den Avantgard-Wettbewerb der Handwerkskammer.
Nach dem Sommernachtsträumen brach Olga ihre Zelt in Nürnberg ab und ging nach München zur Meisterschule. Wir suchten seit Mai nach einer neuen Auszubildenden – wir können ein Buch über Praktikantinnen schreiben, die man getrost als „Fiasko“ betiteln darf. Doch nun sollten wir Glück haben! Außerdem gab es natürlich im Atelier einiges an Arbeit aufzuholen. Ganz ehrlich? Zu dem Zeitpunkt ging ich ziemlich auf dem Zahnfleisch. Das besserte sich auch nicht im Oktober. Der Oktober begann mit der Nachricht, dass eine sehr liebe Freundin, die eine große Rolle in meinem Leben gespielt hat, verstorben ist. Sigrid Schroll hat mich seitdem ich 19 Jahre alt war begleitet. Sie hat mir durch traurige und dunkle Stunden geholfen, oder auch mit mir gefeiert. Wäre Sigrid nicht gewesen, wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin. Und da ich mich gut leiden kann, bin ich Sigrid sehr, sehr dankbar.
Erst im November, nachdem ich mich für eine Woche in mein liebstes Hotel nach Meran abgesetzt hatte, hatte ich wieder Lust und Laune auf meinen Job. Zudem waren wir direkt nach meinem Urlaub wieder „vollbesetzt“. Barbara Kiss fing bei uns mit ihrer Ausbildung an.
Gutes Timing! Denn im Dezember waren wieder alle Kräfte gefordert: Weihnachts-Wahnsinn im Kunsthandwerk. Doch auch der Dezember hielt noch eine sehr traurige Nachricht bereit. Ein lieber Bekannter, den ich für seine humorvolle Art, seine Kreativität und sein offenes Wesen schätzte, hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Schwer zu verstehen, dass ein Mensch mit 32 Jahren eine solche Entscheidung trifft… Im Angesicht dessen, bin ich sehr dankbar, dass ich gesund, zufrieden und zumindest meistens glücklich bin.
Ein Wahnsinns-Jahr, oder?
Wie immer ist es der Verdienst vieler Begegnungen, dass ich den ganzen Trubel gut überstanden habe. Da gibt es Menschen, die sich neu in mein Leben begeben habe, manche begleiten mich schon eine ganze Weile und wieder andere haben den gemeinsamen Weg verlassen.
Frau Dr. med. Gerda Wittmann kam wie ein Wirbelwind in mein Leben. Eigentlich sollten wir ihr ja „nur“ ein Hochzeitskleid nähen. Doch diese Frau hat mich bereits in den ersten fünf Minuten begeistert. Und so kam es, dass wir natürlich das Kleid nähten, aber Gerda maßgeblich daran beteiligt war, mit gekonnt gesetzten Akkupunkturnadeln mich für die Sommernachtsträume fit zu machen. Zudem kennt sie sich einfach aus, wenn man sich mit netten Zipperlein plagt 😉
Wer hier auf keinen Fall fehlen darf: Jan Hagemann. Jan, was soll ich sagen? Ohne Dich wär´s halb so schön? Der beste Bestefreund, den man sich wünschen kann. Rockzipfel-Bereitsteller, Schulter zum Ausweinen, DJ für alles :-), Gedanken-Sortierer, seelischer Beistand, Reibefläche für politische, intelekutelle oder psychologische Ideen, musikalischer Brockhaus, und noch vieles mehr. Ich wünsche Dir und Maike von Herzen alles Gute und Liebe für das kommende Jahr!
Lieben Dank auch an meine Näh-Mäuse: Karen, Magdalena und Barbara. An die Kunsthandwerk-Mädels: Brigitte Kaufmann, Rosi Band, Carola Büttner und Gabriela Dombos. Ohne Euch würde ich im Chaos versinken. Lieben Dank an Ilona T. für zehn Jahre Rat und Tat. Lieben Dank an Thomas Adorff und Theo Kerssenfischer – Ihr fahrt auch für drei Stunden vierhundert Kilometer für mich! Meine Brüder Maxi und Moritz: Ihr gebt mir das Gefühl geliebt zu werden.
Nicht zu vergessen Dirk Goldenstein. Anwalt, Berater, aber auch im privaten ein Mensch, den ich nicht missen möchte. Peter Krauss und Jens Weidauer: Auch wenn wir uns nicht häufig sehen, Zeit mit Euch ist sooo wertvoll. Hildegard Wiegele: Du bist so „anders“, das ist so toll, denn Du veränderst meinen Blickwinkel. Stephan Sachs für Suppe, Satz und super Desing 😉
Und zu guter Letzt: Lieben Dank an Alle. An alle Kunden, Bekannten, Lieferanten, „Online-Freunde“, Blog-Leser, Nachbarn, Kritiker, Freunde und „Feinde“. Ihr macht mein Leben so bunt wie es ist.
Wer bis hierhin durchgehalten hat: Danke!!! 🙂
Dann bleibt mir nur noch zu sagen: Happy New Year!
Wir lesen uns im nächsten Jahr!