Der letzte Artikel 2019
Wow! Es fühlt sich so an, als hätte ich schon seit zwei Jahren keinen Artikel mehr geschrieben. Im Juli habe ich die letzten Artikel veröffentlicht. Ein zweiter Anlauf im Jahr 2019, wieder zu einer „Blog-Routine“ zu finden. Aber nein. Es sollte wohl nicht sein.
Zehn Jahre lang habe ich Blog geschrieben. Mit Facebook und Instagram ist „Blog schreiben“ aus der Mode gekommen. Und neue Lieblingskunden bekommen wir zwar übers Netz – aber nicht über unseren Blog. Die meisten wenden sich an uns, weil die Rezensionen auf google gut sind. Unsere Internetpräsenz spielt auch eine Rolle, aber hier auch mehr die Bilder, als der tausendste Artikel.
Mir macht das Schreiben grundsätzlich viel Freude und ich finde die Idee schön, andere an dem teilhaben zu lassen, was wir im Atelier alles so stemmen. Ich habe nur gerade keine Ahnung, ob mein Blog zu den Dingen gehört, die mir 2020 wichtig sein werden.
Was mir jedoch wichtig ist, ist dieser letzte Artikel – der lässt vielleicht auch verstehen, warum fürs Schreiben kein Platz war. – Also Obacht! Das könnte jetzt lang werden 😉
Anders als alle Jahre zuvor startete ich diese Jahr mit einer Rundreise zu meinen „nördlichen Lieblingskunden“: Es ging nach Hamburg, in die Nähe von Osnabrück über Münster nach Düsseldorf und wieder nach Hause. Das Atelier startete dann nach Heilig drei König auch gleich mit einer hervorragenden Auftragslage ins Jahr. Ende Januar gab es dann den ersten Mädchenausflug Spezial.
Mit LoveLace ergab sich eine super Zusammenarbeit, die uns seit Februar 2019 begleitet. Ein toller Laden mit wunderschönen Brautkleidern – und wir verhelfen zum letzten Schliff! Weil man als Schneiderin immer noch was dazu lernen will und kann, führten mich Wissbegierde und Lust am Stoff nach Mörfelden und Köln. Und da kein Jahr so richtig Fahrt aufnehmen kann, ohne, dass ich planschen war, ging es auch noch nach Bad Aibling zum Pooltag. Damit war der Februar dann auch rum.
Wenn ich jetzt den März in meinem Kalender ansehe, wird es mir noch ganz schwindelig: Erneute „Nord-Tour“, dann mal fix bei der Zwischenprüfung der Maßschneider-Azubis den Tag begleitet, noch nen Mädchenausflug über die Bühne gebracht, jedes Wochenende gearbeitet und zum Schluss noch mit meinem Team Tailor Hoff besucht. Super spannend! Immer wieder. Ich fahre seit April 2000 dort alle paar Jahre hin und sehe mir die Schneiderei an. Sehr beeindruckend und sehr lehrreich für „die Jugend“. Das war auch die letzte Fahrt mit Magdalena. Nachdem sie eine grandiose Meisterprüfung abgelegt hatte, stellte sie sich dieses Jahr nun komplett auf eigene Füße. Allen Erfolg dieser Welt, liebste Kollegin!
Den April eröffnete ein wunderbares RID-Seminar. Ich bin sehr dankbar darum, dass ich bereits so viel tolle Kontakte und wertvolles Wissen über die RID-Stiftung bekommen konnte. Dafür gab es dann auch wieder Wochenend-Arbeit: der Erlanger Frühling stand ins Haus und das heißt „blaues Band„! Über Ostern ging es erneut in den Norden – das passiert, wenn man ein Brautkleid für Münster schneidert 😉
Der Mai startete mit der „bayerischen Meisterschaft“ – jaja, ich weiß schon… Es ist nicht die „bayerische Meisterschaft“ sondern der „Jugendwettbewerb“. Ersteres versteht man als Außenstehender nur viel schneller 😉 Felix und Dominik holten beide Silber – was sollte ich mehr wollen? Zum eigenen Geburtstag ging es dann nochmal auf RID-Seminar. Ein sehr schönes Geschenk! Und dann war ich das letzte Mai Wochenende doch tatsächlich mal privat unterwegs.
Weil privat unterwegs sein auch ganz wundervoll ist, entführte mich Johannes nach Pfingsten ins Hotel IRMA. Hach! Diese drei Wochen von 20. Mai weg, waren quasi die „Erholung vor dem Sturm“. Denn ab 19. Juni ging es richtig rund: ARENA spielte bei mir im Atelier und dann hatten wir noch die „Fête de la musique“ im Haus. Wie schon vergangenes Jahr ein grandioser Erfolg!
Und weil ja noch ein paar Tage Platz im Juni waren, gab es da natürlich auch noch das Schlossgartenfest. Für mich immer ein fixer Termin, auf den ich mich sehr freue.
Im Juli beaufsichtigte ich dann teilweise die Gesellenprüfung unserer Maßschneider-Azubis und durfte meinen „analogen Petcha-Kutcha-Vortrag“ im Rahmen der LAKO ausprobieren. Klappt subba! Wurde auch inzwischen mehrfach genutzt: 20 Bilder schön groß ausdrucken und „umschlagen“ – fast wie PowerPoint und Beamer 😉 Der Juli war voll mit Kundenterminen. Hätte ich nicht so ein super Team im Atelier, wäre nichts fertig geworden. So aber hatten wir auch noch die Zeit nach Würzburg zu fahren um mit Felix seine Freisprechung zu feiern. Klar, Felix wurde Innungsbester und somit auch Kammersieger.
Normalerweise heißt es in der Textilbranche: Der August ist frei! Keine Chance! Das Auftragsbuch ist immer noch voll! Damit nicht genug, ich fuhr dann auch noch nach Karlsruhe für ein Shooting mit Thomas Adorff und Jacky. Die Wochenenden waren dann auch schon wieder mit Terminen voll… Darum ging es Ende August dann doch nochmal in Urlaub. Mit Johannes und den Mädels nach Südfrankreich. Das war richtig schön! Sonne, Strand und Meer… Herrlich! Meine Jungs hielten mir derweilen im Atelier den Rücken frei. Danke dafür nochmal!
Im September stieß Paula zu uns. Unser jüngstes Mitglied im „Nadel-Syndigkat“. Und dann war auch gleich Gas geben angesagt. Es standen keine besonderen Events an – aber unsere Kunden hatten viele schöne Wünsche.
Im Oktober sah es kaum anders aus. Ich sehe in meinem Kalender, dass kein Wochenende mehr frei war. Und alles was nicht hellblau („ich bin im Atelier“) hinterlegt ist, war türkis = Irgendwelche Termine politischer, ehrenamtlicher Natur. Sei es dass ich in meiner Funktion als Obermeisterin unterwegs war, oder mit den Kollegen von Leben findet Altstadt Treffen wahr nahm… Auch mal eine Fortbildung in Sachen „wie bewerte ich einen Valikom-Interessenten“. Ach so. Mädchenausflug hatten wir auch wieder 😉 Und meine Lieblingskundin in Leipzig wollte auch noch besucht werden. Und jetzt fehlte auch noch Felix! Dem habe ich eine Stelle an der Nürnberger Oper vermittelt. Irgendwie dachte ich: Ja klar, der macht an der Oper zwei Tage und bei mir zwei Tage… Jetzt macht er an der Oper 2,5 Tage und bei sich zu Hause 4,5 Tage – und für mich bleibt keine Zeit *schnüff*. Nein! Es ist prima, dass Felix diese Chance hat und so nochmal ganz andere Verarbeitungstechniken lernen kann. Und er ist ja nicht aus der Welt. Vielleicht ergibt es sich, dass er in ein, zwei Jahren doch noch mal das Nadel-Syndikat unterstütz
Eigentlich hätte ich die erste November Woche mit Johannes nach Südtirol fahren sollen/wollen. Ging nicht. Im Atelier stapelte sich die Arbeit. Also vier weitere Wochen ohne Wochenende. Das Wochenende reichte eben so, die liegen gebliebene „Papier-Arbeit“ einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, denn unter der Woche nähten wir drei so schnell es ging. Selbst der uns sonst heilige Freitag konnte nicht für eigene Projekte verwendet werden. Wir hatten mit dem 23. November eine Deadline für 20 Kleidungsstücke.
Klar, haben wir geschafft! Und ich fuhr dann mit Johannes nach Romrod, um mich von der Passform der letzten Auslieferungen zu überzeugen.
Der ganz große Brocken war damit erledigt. Dennoch hatte ich wochenends nicht plötzlich frei. Am ersten Wochenende hatten wir Adventsmarkt – den ich in den Tagen davor auch erst mal aufbauen musste. Zeitgleich startete unsere Bude am Altstädter Weihnachtsmarkt, für die ich mit der großen Hilfe von Wolf Schoen noch die komplette „Befüllung“ organisieren durfte. Diese Bude wollte auch besetzt sein. Also während es bei uns im Atelier nun endlich etwas ruhiger wurde, stand ich bis zum 23. immer mal wieder auf dem Weihnachtsmarkt rum.
Und ja, jetzt ist Weihnachten rum und alleine beim durch blättern meines Kalenders bekomme ich Schnappatmung. Darum geht mein größter Dank an Johannes, der mich seit bald zwei Jahren trägt und „erträgt“. Danke Dir, lieber Mann, dass Du immer „Rettungs-Nudeln“ kochst, wenn sonst nichts mehr hilft und damit klar kommst, dass ich manchmal eine jedem Vorurteil entsprechende Zicke sein kann.
Danke an mein Team: Magdalena, Felix, Dominik und Paula. Auch wenn die einen inzwischen auf eigenen Füßen stehen und Paula noch ein bisschen was lernen muss: Ihr seid mir alle samt eine große Stütze und Freude!
Dirk Goldenstein – ein sehr lieber Freund und weltbester Anwalt: Cool, dass Du mich zu „NetzwERk“ geholt hast. Schön, dass es Dich gibt!
Meine beiden Brüder Maxi und Moritz, die immer da sind, wenn die „Westa“ Hilfe braucht.
Die Frau mit den magischen Händen: Christine Bruns. Danke Dir, dass Du mir immer wieder den Rücken in Ordnung bringst! Gerda Wittman – wer ne wirklich gute Ärztin sucht, ist hier richtig!
Ilona Tertin. Sie hat mich seit 2004 begleitet. 15 Jahre war sie immer die Adresse, die half, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Seit Ostern ist sie nicht mehr… So traurig das ist, so glücklich bin ich, dass ich Ilona kennen lernen durfte. Eine ganz, ganz wunderbare Frau ein so wertvoller Mensch.
Jan Hagemann – Du bist auch seit inzwischen 9 Jahren nicht mehr weg zu denken. So schön, dass es Dich gibt! Und ich freue mich so sehr auf das, was da alles noch kommt :-*
Natürlich ein ganz herliches Dankeschön an all unsere Lieblingskunden und Lieferanten.
Und garantiert habe ich wieder die ein oder andere Person vergessen. Auch an diese: Danke, danke, danke!
Nun freue ich mich auf 10 Tage „wursteln“: Wohnung aufräumen, Weihnachtsdeko verstauen, Frühlingsdeko herrichten, Buchhaltung und Jahresabschluss… All diese Dinge, die für manche schrecklich sind, mir aber immer ein gutes Gefühl geben: Dinge zu einem Abschluss bringen, einen Überblick erhalten, wie die letzten 12 Monate waren – und Ideen zu bekommen, wie ich die folgenden 12 Monate gestalten möchte.
Rutscht gut rüber! Wir sehen uns!