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Abendkleid – blind gearbeitet

inHerzblut / vonSusanne Spitz
28. Dezember 2015

Nein, nein, nicht dass ich nicht gesehen hätte, was ich mache. Aber ich hatte keine Chance zu sehen, ob es unserer Kundin passt. Warum?

2015-05-28 Anja P. (1)Nun, dieses Abendkleid gehörte zu den „Projekten im Dutzend„, deren Werdegang durch Krankheit meinerseits durcheinander geraten war. Ich hätte eigentlich am 17. Juni nach Hamburg zur Anprobe fliegen sollen. Doch wenn man am 14. Juni den Blinddarm entfernt bekommt, lässt man das besser sein.

Anja benötigte ihr Kleid aber zum 10. Juli – und auf Grund von Reisetätigkeiten ihrerseits, eigentlich schon zum 2. Juli… Wie das also anstellen?
Jetzt haben wir mit Anja in einem Punkt ganz großes Glück: Sie gehört zu unseren langjährigsten und „fleißigsten“ Kundinnen. Ich habe eine ganze Reihe Schnitte, auf der ihr Name steht. Und bei unserer Ateliers-Einweihung im März, hatten wir das Modell besprochen.
2015-06-04 Anja P. (1)Das erste Problem, was uns ins Haus stand, war aber nicht der Umstand, dass ich mich ein paar Wochen ins Bett legte, sondern das Modell selbst. Auf den Schnitt kamen wir, als Anja sich das Abendkleid ansah, dass ich mir für das Schlossgartenfest 2014 genäht hatte. Allerdings sollte der Rücken nicht so tief ausgeschnitten sein…
Und dann war´s mit „einfach“ auch schon direkt vorbei.
Ich finde nämlich schwarze Abendkleider ganz schrecklich. Schwarz ist für einen Ballabend einfach viel zu trist. Wenn die Herren sich mit ihren schwarzen Smokings und Fräcken zurück nehmen, sollten wenigsten wir Damen in Farbe brillieren. Nur… Bei Anja fiel mir einfach nichts anderes ein – und sie wollte auch ein schwarzes Abendkleid.
Auch wenn ich selbst grundsätzlich ein schwarzes Abendkleid doof finde, muss ich einräumen, dass es Typen gibt, die in allem anderen verkleidet aussähen. Das wäre natürlich eine Katastrophe: Kundin von uns + Klamotte von uns = verkleidet! Das darf nicht sein. Also gut, Anja bekommt ein schwarzes Abendkleid.
2015-06-04 Anja P. (2)Nur so ganz schwarz? Da waren wir uns einig, das sollte nicht sein.
Das Modell ist am Ende des Tages eine Art „Wickelkleid“. Zumindest optischer Natur. Und wo gewickelt wird, gibt es eine „Innenseite“ die schon mal hervorblitzen kann, darf oder sogar soll. Wenn also das Kleid selbst schon schwarz werden sollte, so sollte das Innenleben Farbe bieten. Nochmal uni? Nein. Streifen? Punkte? Karo? Oder was Florales? Nein, nein, nein und nein.
Aber Camouflage fanden wir beide cool. Nur bitte nicht in grün, grau oder braun! Das musste jetzt schon rot/pink sein!

2015-06-04 Anja P. (3)Versuchen Sie mal einen Stoff zu bekommen, den ein rot/pinkes Camouflage Muster ziert und der einem reinseidenen Marrocain gerecht wird! Unmöglich.
Die Rettung kam aus dem Netz. Magdalena brachte eine Internetadresse mit, über die wir drei Meter reinseidenen Crèpe Satin mit unserem Wunschdesign bedrucken ließen. Michael Ruderer, der mit seiner Agentur 1sign schon allerhand für uns gemacht hatte, lieferte hierfür die benötigte Druckdatei. Er war unser Stoffdesigner.

Und dann konnte ich nicht zur Anprobe fliegen…
Anja wollte auch nicht, dass ich komme. Sie ist selbst ausgebildete Krankenschwester und wollte einfach kein Risiko eingehen. Was hätte sie davon, wenn ihre Schneiderin jetzt zu Schaden käme? Nichts, dann würde sie auf das Kleid nur umso länger warten müssen.
Das wäre das erste Kleid, dass ich nicht wie zugesagt geliefert hätte. Nein!

2015-07-03 Anja P. (3)Also verständigten wir uns auf ein Experiment: Ich machte das Kleid ohne Anprobe fertig. Blind. Nur im Vertrauen auf das vorhandene Schnittmaterial und mein Gefühl für das Modell und Anjas Figur.

Nun, ich bin schon ein bisserl stolz erzählen zu dürfen, dass das einzige Passform-Problem ein Saum ist, der in der hinteren Mitte den Boden berührt, statt wie vorne einen Zentimeter darüber zu schweben 🙂

Ich fliege übrigens demnächst nach Hamburg um das Kleid und auch den aktuellen Auftrag anzuprobieren. Damit es – lieber spät als nie – auch noch die perfekte Länge bekommt.

Tags:Abendkleid, Anfertigung, Auftrag, Kundin, Maßarbeit, Referenz
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