Wir können nicht nur Kleidung
Mein Bruder Maximilian kam mit einem Hilferuf zu mir: Er wollte für seinen Balkon Verschattungen, die
a) in die Segmente seines Balkons passen
b) bezahlbar sind und
c) im „CI“ des Hauses sind – ja, es gibt in München Ecken, da sind die Farben, die der Wohnungseigentümer auf dem Balkon nutzen darf vorgeschrieben.
Ich muss zu geben, dass wir das ganze nicht günstiger herstellen konnten als die Anbieter, die man so im Netz findet. Jedoch stellt man Brüdern Dinge doch etwas anders in Rechnung. Immerhin ist Maxi immer zur Stelle, wenn ich irgendetwas lackiert oder gestrichen brauche. Dann bekomme ich von ihm auch keine Rechnung über x Stunden Malerarbeiten. Also war die Schwester dann doch die günstigste Adresse 🙂
Vor allem aber die Adresse, mit der es sich am besten kommunizieren ließ. Im Internet gibt man die Maße ein, sucht ein Material aus und hofft dann, dass alles passt. Gerade Farben sind am Bildschirm nicht so leicht zu bestimmen. Und wie genau wollen diese Firmen die Maße übermittelt? Wie muss ich messen, dass ich auch das bekomme, was ich haben möchte?
Da ist es einfach von Vorteil, wenn man den Ansprechpartner zu den unmöglichsten Zeiten einfach kurz anruft und während man misst, darüber quatscht, wie man gerade genau misst, so dass ich die Maße auch richtig interpretieren kann.
Auch Stoffmuster sind ein Service, den nicht jeder Internetanbieter einfach so zur Verfügung stellt. So eine Schneider-Schwester ist schon was wert 🙂
Jedes Segment hatte von uns Ösen in den doppelt umgenähten Rand gehauen bekommen. Durch diese Ösen zog Maxi Kabelbinder durch, die er nach dem Festzurren ganz kurz abschnitt. Das hält für die Ewigkeit und sieht super sauber aus.
Dass die Balkonverschattung dann kurz vor Weihnachten genäht wurde, ist zwar wettertechnischer Unsinn, aber so ist das halt mit Projekten, die man ewig vor sich her schiebt.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
Maximilian war so begeistert, dass er mir gleich Fotos von der neuen Pracht auf dem Balkon zu geschickt hatte.