Wien – Kapitel 3 – Abschiedsfrühstück und eine teure Heimfahrt
An einem sonnigen Sonntag ging es von Erlangen aus nach Wien. Den Montag erkundeten wir die Weltstadt. Und am Dienstag sollte es nun wieder nach Hause gehen.
Doch bevor wir uns zur Heimreise rüsteten, war ein gemeinsames Frühstück mit Karen geplant. Karen hatte es einrichten können, an diesem Dienstag erst um elf Uhr bei Art for Art für ihr Praktikum erscheinen zu müssen. Daher trafen wir uns Café Landtmann, eines der ältesten und renommiertesten Wiener Kaffeehäuser. Eine Erfahrung für sich. Da geht es schon recht gediegen um nicht zu sagen steif zu. Man fühlt sich ins frühe 20. Jahrhundert zurück versetzt.
Nach dieser kleinen Zeitreise hieß es aber entgültig Abschied nehmen. Von Karen, die hier noch zwei Wochen blieb und von der großen Stadt.
Wer von Wien nach Erlangen möchte fährt gewöhnlich über Passau. Sind wir gewöhnlich? Nein.
Wir fuhren über München. Genauer gesagt über Unterhaching. Dort sitzt Hasso Schalt. Und Hasso Schalt hat den Schlüssel zum Stoffhimmel.
Zwei riesige Hallen, die bis unter die Decke voll sind mit den dollsten Stoffen! Um es kurz zu machen: Wir mussten uns nach zwei Stunden dort los reissen. Doch diese zwei Stunden wurden so teuer, wie die kompletten drei Tage in Wien.
Was man bei einem Hasso Schalt so erbeutet? Uh! Ich habe noch nicht einen Stoff fertig verarbeitet. Allerdings ist ein Kleid kurz vor dem Abschluss. Barbara hat sich einen ganz wundervollen orange/weißen Hahnentritt mitgenommen. Die Jacke, die Barbara aus diesem Stoff nach Chanel-Art gearbeitet hat, ist inzwischen fertig und sieht richtig toll aus!
Ich habe dafür einen anderen Schalt-Stoff inzwischen verarbeitet, der nicht von diesem Einkauf stammt, sondern seit zwei Jahren im Atelier auf meine Aufmerksamkeit wartete: Das Abendkleid für das diesjährige Schlossgartenfest ist aus einen schwarz/weiß gestreiften Marrocain, der auch in Unterhaching „Kauf mich!“ schrie 🙂
So begann dieser Ausflug nach Wien also mit einem Rausch an Eindrücken bei Art for Art und endetet mit einem Stoff-Kauf-Rausch. Vielleicht verstehen Sie nun ein bisschen mehr, wie es so ist, wenn man süchtig nach Stoff und Nadeln ist.