Schwarzer Blazer aus Wolle
Nachdem wir in unserer Ausbildung die traditionelle handwerkliche Verarbeitung vermittelt bekommen, fertigte ich mir einen schwarzen Blazer aus Wolle an, den ich auf diese Art verarbeitete. Passend dazu nähte ich mir ein Seidenkleid.
Traditionelle handwerkliche Verarbeitung oder auch lose Verarbeitung bedeutet die Jacke wird auf Rosshaar gearbeitet. Das Vorderteil der Jacke mit dem Revers, der Kragen und die Säume werden nicht beklebt, wie das in der Konfektion der Fall ist. Stattdessen wird das Rosshaar zunächst auf den Oberstoff des Vorderteils gelegt und an diesem festgeheftet. Wenn die Jacke fertig gestellt ist werden diese Stiche wieder gelöst.
Ist das Rosshaar unterschlagen, pikiert man es mit kleinen Stichen auf das Revers. Dafür markiert man sich zuerst den Umbruch des Revers und sticht nun immer parallel dieser Linie von Oben nach Unten, so dass Bahnen entstehen. Man arbeitet vom Reverbruch zur vorderen Mitte. Hierbei ist es sehr wichtig, das Revers schön rund zu halten. Durch die unterschiedliche Umlaufweite bekommt das Revers die gewünschte Form und rollt danach automatisch nach außen. Der Kragen wird ebenso pikiert. Auch hier ist es wichtig den Kragen so zu halten wie es später der gewünschten Form entspricht.
Die Säume werden ebenso mit Rosshaar-Schrägstreifen verstärkt um ein Ausdehnen zu verhindern, und mehr Stabilität zu erreichen.
Aus dem Seidensatin, den ich auch als Jackenfutter verwendete, war das Kleid recht schnell genäht.
Da das Muster schon sehr auffällig war, wollte ich den Schnitt so schlicht wie möglich halten. Also wurde es ein einfaches A-Linien Kleid. Zuletzt fertigte ich mir einen Bindegürtel aus der Seide, damit ich das Kleid auch tailliert tragen kann.