Mode ohne Macher
Wow! Das gab´s noch nie im Modezirkus!
In den vergangenen Tagen tauchte im Netz ein Video von einem sturzbetrunkenen John Galliano auf, der in einem pariser Café sitzend lallte, er liebe Hitler und offentsichtlich Anwesende beleidigte. Angeblich ist dieser „Patzer“ auch kein Einzelfall, so dass DIOR den Chefdesigner nach 15 Jahren Zusammenarbeit nun suspendiert hat und die Kündigung Gallianos vorbereitet.
John Galliano scheint mehrfach Menschen antisemitisch und rassistisch beschimpft zu haben. Natalie Portman – selbst Werbegesicht von DIOR und Jüdin – zeigte sich schier angewiedert von Gallianos Äußerungen und gab an, mit ihm auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden zu wollen. Ebenso Kollege Karl Lagerfeld ist entsetzt über Gallianos unkontrolliertes Verhalten. „Ich bin wütend, wenn Sie es wissen wollen, wütend, dass das passieren konnte.“ – Lagerfeld sieht das Ansehen der ganzen Branche beschmutzt. Er gibt an, dass die Menschen denken müssen, dass Galliano kein Einzelfall sei und alle Modemacher und die gesamte Branche so eingestellt seien.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der Mode, dass ein Chefdesigner vom eigenen Haus suspendiert wird. Das ein oder andere Skandälchen ist stets gern gesehen, hier scheint den Beteiligten das Lachen aber vergangen zu sein.
John Galliano hat sich nun öffentlich für sein Verhalten entschuldigt – was ihn bei DIOR nicht retten wird. Auch vor der Gerichtsverhandlung wird es ihn nicht schützen. Freunde von Galliano beteuern zwar, dass er seine Sprüche sicher nicht ernst gemeint hat, doch in seiner Position ist das wohl einfach der falsche Inhalt für Witze.
Die aktuell laufende Pariser Modewoche findet also tatsächlich mit DIOR aber ohne Galliano statt. Es bleibt abzuwarten, was die Zukunft für DIOR und für John Galliano bringen wird.