"Das ist aber ein guter Stoff!" oder "Zum Wohle!"
Dieses Wochenende war eines derer, auf die ich mich schon Monate im Voraus freue: Die Hausmesse von K&U im Ofenwerk Nürnberg. Martin Kössler und sein Team laden alle Kunden, Freunde, Bekannte und Interessierte für zwei Tage ein, um die besten, außergewöhnlichsten und großartigsten Tropfen der Weinbranche zu verkosten. Für € 20,00 gibt es am Eingang ein „K&U-Glas“, das gleichzeitig Eintrittskarte und wichtigstes Werkzeug vor Ort ist.
Dann geht es los mit dem Verkosten Weine. Wahlweise lässt man sich treiben, verfolgt seinen eigenen Plan oder vertraut sich einem der „Wein-Entdeckungs-Pfade“ an, die Martin Kössler zuvor liebevoll ausgesucht hat.
Bereits nach meinem allerersten Besuch der K&U Hausmesse wusste ich, warum man gut daran tut, den Wein lediglich zu kosten und nicht zu trinken. Dreißig Norgerl machen immer noch einen hübschen Schwipps. Daher gibt es an jedem Stand einen Spuckeimer und auch auf den Gängen steht passendes Gerät bereit.
Über 75 Weingüter, meist durch den Chef selbst repräsentiert, bieten ihre aktuellen Weine an. Was noch lange nicht heißt, dass diese Weine alle sehr jung wären. In dieser Klasse weiß man darum, dass ein guter Tropfen gerne ruht, bevor er geöffnet wird. So finden sich auch mal Jahreszahlen des vergangenen Jahrhunderts auf den Etiketten.
Während die einen „mei ist der fein!“ jubilieren, die anderen diffizile Diskussionen über das Terroir betreiben, war ich mit einer ganz eigenen Mission unterwegs:
Am Mittwoch, den 26. November 2014 habe ich die große Ehre zusammen mit Martin Kössler in seiner Weinhalle ein Seminar zu leiten, dass das wichtigste Geschmackselement eines Weines, sein Mundgefühl, in Stoff zu übersetzen versucht.
Also flitze ich von Stand zu Stand und kaute unheimlich lange jedem einzelnen Schlückchen Wein herum. Wie genau fühlt sich dieser Wein an? Ist er nur weich? Wie ist diese „Weichheit“ geartet? Wie „dick“ ist der Wein?
Martin Kössler und ich hatten bereits vergangene Woche die Weine und Stoffe herausgesucht. Allerdings ohne dass ich den Wein probiert hätte. Lediglich über Martin Kösslers Weingedächtnishaben wir die Stoffe zugeordnet. Nun hatte ich also endlich das Gegenstück zu meinen Stoffen „im Mund“! Eine aufregende und inspirierende Angelegenheit.
Wer gerne am Mittwoch 26.11.2014 von 19.00 – 22.30 Uhr »Wein fühlen & begreifen« möchte, der melde sich bitte unter oder unter 0911-525153, Stichwort »Stoff« an. Die Teilnahmegebühr beträgt € 50,00.