Leinwand für ein „EM-neighbour-viewing“
Als Maßschneider machen wir vorwiegend Garderobe. Von der Unterhose bis zum Regenmantel und alles was dazwischen liegt.
Und dann machen wir noch alles, was sich überhaupt aus Stoff machen lässt. Zum Beispiel „Leinwände“ für das gemeinsame EM-Endspiel gucken mit der Nachbarschaft. Zugegebenermaßen keine Aufgabe, die ein Übermaß an Fingerspitzengefühl erfordern würde. Hier war es mehr die technisch-praktische Komponente.
Die Leinwand sollte in etwa die Größe von sechs Meter breite und vier Meter Höhe haben. Sowohl unten als auch oben sollte der Stoff so verstärkt sein, dass er nicht durchhängt oder „weg weht“. 24 Quadratmeter Stoff sind schon eine Hausnummer, da ist es ganz gut, lieber eine einfache Qualität zu wählen, dafür am Meterpreis zu sparen. Macht ja nix, wenn der Stoff auf der Haut kratzig ist, oder nicht bügelleicht ist 🙂
Die günstigste weiße Baumwolle lag dann 150cm breit. Zum Glück mussten die sechs Meter nicht auf Teufel komm raus erziehlt werden, denn durch die 150cm Breite kamen wir mit vier Bahnen sehr einfach auf 5,94 Meter breite. Die extra sechs Zentimeter wären äußerst ungüngstig gewesen.
Natürlich hätte ich nun unten und oben eine Holzlatte durchjagen können. Doch wie will man bitte sechs Meter transportieren? Oder wo bringt man das später unter? – mir ist die Vorstellung etwas für einen einzigen Einsatz zu fertigen einfach zu wider.
Die Lösung war nicht schwer: Ich nähte oben und unten den Stoff jeweils so um, dass die Holzstäbe recht knapp hinein passten. Dann besorgte ich sechs Holzstäbe à 2 Meter Länge. Da die Tunnel für das Holz schmal genug war, dass sich nicht zwei Stangen übereinander schieben konnte, war auch garantiert, dass der Stoff über seine ganze Breite gespannt bleiben würde.
Zudem ließ sich so der Stoff sehr schön gedrittelt zusammenklappen. Anschließend habe ich den Stoff in der Höhe zusammen gelegt, so dass ich alle sechs Hölzer auf einer Seite hatte – und schließlich den Stoff aufgewickelt. Jetzt ließ sich die EM-Leinwand auch problemlos liefern.
Vielen Dank an Flo Janik für die Fotos vom „Leinwand-Einsatz“!