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Provokantig – Geschichten aus dem Atelier

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Lederhose

inFachwissen / vonSusanne Spitz
23. Februar 2017

2016-09-08 Mario G. (1)Nein, nein, ich meine nicht die gute bayerische Lederhose aus dem sämisch gegerbten Hirsch. Habe ich auch schon mal dran gewagt, aber von dem Experiment habe ich leider keine Fotos mehr.
Ich lernte im Februar 2015 auf einem Seminar der RID-Stiftung Mario kennen, der die Vorstellung eines extra für ihn angefertigten Kleidungsstückes herrlich fand. Eine Klamotte, die genau den Wünschen des Trägers entspricht und ihm perfekt passt ist auch etwas ganz wunderbares. Sein erster Gedanke war ein Sakko. Doch Sakkos hat er eine ganze Reihe, die auch nicht schlecht sitzen.
Dann fiel Mario ein, dass er schon vor einiger Zeit eine Lederhose gesehen hatte, die an dem Träger wie eine Jeans saß.

Es gibt unendlich viele Lederhosen, wenn es einfach nur eine Lederhose sein soll. Doch im Detail steckt der Teufel: Mario wünschte sich eine Lederhose ohne Quernähten an den Beinen – das macht die Sache kostspielig, weil ich aus der einzelnen Haut nicht soviel herausbekomme, wenn die einzelnen Schnitteile größer sind. Habe ich viele kleine Schnittteile, kann ich diese oft geschickt ineinander schieben.

Mario war wichtig, dass die Hose knackig sitzt und dabei nicht viel Schnörksel hat. Wir entschieden uns für ein sehr feines Rindnappa. Ziege wäre nicht nur zu dünn gewesen – aus eine Ziege bekomme ich nicht die ganze Beinlänge ohne Naht heraus.
Zu Beginn fertigen wir immer einen „Dummie“. Bevor das Wunschmaterial des Kunden zugeschnitten wird, nähen wir die Grundform in günstiger Baumwolle. Der große Vorteil dieser Vorgehensweise: wir versenken kein Geld in falsch zugeschnittenem Stoff/Leder. Außerdem kann man auf so einer Nesselhose herrlich mit Edding rum malen. So war es sehr einfach Mario die Lage der Tasche sichtbar zu machen und ich konnte mir den Taillenring aufzeichnen. Wäre diese Anprobe schon aus Leder hergerichtet gewesen, wie hätte ich da die Taschenlage sichtbar machen können? Kreide hält nicht auf Leder, Nadeln hinterlassen Verletzungen in der Haut…
Da ich nach der ersten Anprobe wusste, dass die Hose schon sehr gut sitzt, konnte ich das Leder entspannt zu schneiden.

2016-09-08 Mario G. (3)Bei Hosen arbeiten wir am liebsten einen Herrenbund mit selbstgemachten Innenbund. Aus einem breiten Baumwollschrägstreifen, der nach geheimer Rezeptur mehrfach gefaltet wird, entsteht die Innenseite des Bundes. Gerade bei einer Hose aus Leder sehr angenehm, da man unter dem Bund – wäre er innen auch aus Leder – schwitzen würde. Zudem ist dieser Innenbund aus schräg geschnittener Baumwolle unglaublich elastisch und somit äußerst bequem. – ich selbst kann gar keine Stangenhosen mit geradem Bund und vorgestanzter Bundeinlage mehr tragen. Ich bekomme da schlicht Bauchschmerzen von. Diese Innenverarbeitung hat dann auch immer noch einen schönen optischen Effekt.

2016-09-08 Mario G. (2)Lustig war die Geschichte mit den Po-Taschen. Auf so einen Jeansschnitt gehören ja eigentlich hinten aufgesetzte Taschen. Da man Leder nicht spurlos nähen kann, habe ich die Taschen fertig gestellt und zur Anprobe mit zu Mario genommen. Wir wollten gemeinsam vor Ort entscheiden, wo wir die Taschen genau positionieren. Doch dann gefiel die Hose Mario ohne Taschen so gut, weil sie so schlank, glatt und edel wirkte, dass wir das Thema komplett fallen ließen.

Nachdem wir die Hose im Atelier fertig gestellt hatten, schickte ich Hose samt Taschen zu Mario – sollte er irgendwann doch noch Lust auf Po-Taschen bekommen, wäre es ein Leichtes, die Taschen noch aufzusteppen.

Tags:Anfertigung, Auftrag, Haute Couture, Kunden, Lederhose, Maßarbeit, Outfit, Referenz, Spitz Maßdesign
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