Landesinnungsverbands-tagung in Augsburg
Ich habe ja so allerhand nach zu holen. 2017 bin ich gar nicht dazu gekommen über all das zu berichten, was so im Leben einer Maßschneiderin geschieht. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich fürs neue Jahr sonst was an Listen vor nimmt, aber diese eine Sache stand dann doch auf meinem persönlichen Wunschzettel: Wieder mehr Zeit für unser Blog.
2016 hat sich der Landesinnungsverband der Maßschneider in Selb getroffen. 2017 wurde dann Augsburg auserkoren. Dieses jährliche Treffen hat immer zweierlei Aufgabe: Zum einen gibt es die für einen Verband typische Tagesordnung abzu arbeiten, die wohl in ganz Europa ähnlich trocken sein dürfte. Und dann gibt es noch das weite Feld der Weiterbildung. Also versuchen die Organisatorinnen dieses Verbandstages immer Programmpunkte zu finden, die neben dem kollegialen Austausch, unseren Horizont erweitern.
In Augsburg bekamen wir gleich drei „Wissensspritzen“ verabreicht:
Zuerst zeigte uns eine Kollegin, wie man Knöpfe selbst „wickelt“. Eine Technik bei der eine Holzscheibe das innere des Knopfes bildet. Der Knopf entsteht durch zum Teil wirklich sehr kunstvolles Wickeln von Garnen um diese Holzscheibe herum. Unsere ersten Gehversuche waren von äußerst unterschiedlichem Erfolg gekrönt. Aber wie auch immer diese ersten Ergebnisse aussahen: Wir hatten ne Menge Spaß.
Genauso klasse war der Workshop zum Siebdruck. Der Verbandstag fand im TIM statt. Dort werden das ganze Jahr über tolle Workshops angeboten. Silke Steyer ist hier die Fachfrau vor Ort, die uns erklärte, wie Muster und Siebe entstehen und uns dann auch erste Gehversuche mit Stoff und Farbe machen ließ. Die Ergebnisse waren echt klasse! Es braucht nicht viel, um das hin zu bekommen. Die größte Herausforderung ist meines Erachtens – sofern man die bedruckten Stoffe später zu Kleidung verarbeiten will – die Drucke auf dem Stoff richtig zu platzieren.
Zu guter Letzt gab es eine Führung durchs TIM. Wenn man dabei eine Führerin hat, die soviel Background zur Textil-Geschichte hat, dann ist das auch meeega-spannend! Ich hatte mir zwei Seiten Notizen gemacht, weil ich mir das alles nie hätte merken können. – Ich weiß nur nicht, wo ich die Zettel abgelegt habe 🙁 Wir waren ja schon mal vor ein paar Jahren im TIM, aber auf „eigene Faust“. Das war schön anzusehen und natürlich bietet ein Museum wie das TIM viele Informationstafeln und dergleichen. Aber so lebendig, wie an diesem Sonntagnachmittag habe ich das TIM zuvor nicht empfunden.
Und so schnell ist dann auch ein Tag verflogen. Übrigens war Coco auch mit dabei, auch wenn er sich ganz außnahmsweise mal zurück gehalten hat und in kein Foto spaziert ist 🙂