Das neue Jahr hat begonnen und somit auch das tägliche Überwinden des inneren Schweinehundes, die guten Vorsätze doch noch einen weiteren Tag einzuhalten. Ich persönlich habe wie jedes Jahr den gleichen Vorsatz: mehr Produktivität, verbessertes Zeitmanagement und möglichst wenig ‚Zeitverlust‘. Aus diesem Grund besitze ich zum Beispiel seit einigen Jahren keine Jogginghosen oder ähnlich entspannte Klamotten. Wenn ich einmal auf der Couch lande, braucht es schon sehr viel Überwindungskraft wieder aufzustehen… Dabei noch eine Jogginghose zu tragen wäre wahrlich kontraproduktiv. Damit es erst gar nicht so weit kommt, habe ich Jogginghosen aus meinem Leben verband. Mit einer Chino oder Blue Jeans lässt es sich auf der Couch eben nicht ganz so gut entspannen.

Wer allerdings auf den komfortablen Sitz und den „Flair“ der mittlerweile zur Alltagsklamotte gewordenen Hose nicht verzichten möchte, macht es am besten wie Paulchen. Denn mit diesem Jogginganzug wird selbst der Sonntagnachmittag auf der Couch zur glamourösen Teeparty, anstatt des sonst bekannten Katersonntages ;)!

Als wir den Stoff das erste Mal im Atelier liegen sahen und Susanne fragend anschauten, sagte sie nur: „Ach, das wird ein Jogginganzug.“. Darauf folgte erstmal eine kleine Schweigens-/Schrecksekunde unsererseits. Im nächsten Moment äußerte ich dann relativ schnell den Wunsch, den Anzug zu fertigen. Während Felix eher puristisch und minimal gestrickt ist, bin ich der Typ, der auf alles ‚Andere‘ steht. Laut, schrill, hässlich, glitzernd, ganz egal – Hauptsache es sticht endlich mal was aus der Masse heraus! Persönlich ist das zwar nicht mein Geschmack, aber dass heutzutage ohne Ausnahme alles und jeder gleich aussieht, macht mich wahnsinnig. So langweilig wie die Deutschen sich im Moment kleiden, war es schon lange Jahren nichtmehr. Das ist im Winter zwar tendenziell immer so, macht‘s aber auch nicht besser.
Da tut einem so ein außergewöhnliches Material, das dazukommend noch ein Jogginganzug wird, einfach gut.

Mit Felix Hilfe wurde also dann der Schnitt von vorliegendem Oberteil + Hose von Paulchen abgenommen und aufgrund der Stoffknappheit erledigte Susanne den Zuschnitt. Arbeitstechnisch ist an den beiden Teilen nicht viel dran. Schultern schließen, Ärmel rein, Seitennähte, Kapuze dran. Doch da wild noch nicht wild genug ist, haben wir die Ärmel- und Torsosäume mit einer Tigerdruck-Baumwolle verstürzt; genauso wie die duplierte Kapuze. Den „Schalk im Nacken“ wird man damit nichtmehr so schnell los, was bestimmt auch zu dem neuen Besitzer passt.

In den Hosenbund kamen Gummizüge, Gesäß- und Schrittnaht wie gewohnt und der Saum wurde doppelt eingeschlagen und abgesteppt. Falls es mal schnell gehen muss, wurden die Seitennähte nicht wie üblich geschlossen, sondern sind durchgehend mit Druckknöpfen zusammengeknöpft.
Falls man also doch mal auf der Couch landet und einen wichtigen Termin vergessen hat, dauert das hektische Umziehen und Losspringen mit dieser Hose definitiv kürzer! 😉

Wer also sichergehen möchte, dass 2018 ein noch erfolgreicheres und produktiveres Jahr als 2017 wird, kommt schnell ins Atelier und lässt sich einen Glamour-Jogginganzug nach Maß, gegen verschwendete Couchnachmittage, fertigen.