Ich bin Handwerker. Ich kann das!
Mal abgesehen davon, dass ich es ziemlich doof finde, dass die Handwerkskammern und Innungen die Info, wann der nächste Tag des Handwerks ist, nicht an alle ihre Mitglieder weitergeben, finde ich die Handwerks-Kampagne spitze! Ich habe es also dann mal wieder über die Plakate erfahren, die man die Woche überall sehen konnte…
Da sind richtig gute und witzige Sprüche dabei. Am coolsten fand ich den Spruch „Qualität kommt nicht aus Dam Ping.“ Das erinnert mich an den sehr wahren Ausspruch von John Ruskin über Preis und Qualität einer Sache.
Wir Handwerker machen schon coole Sachen 🙂 Es macht Freude Dinge „zu erschaffen“. Was nicht bedeutet, dass Handwerk nicht auch Kopfwerk wäre.
Wie überall gibt es natürlich auch im Handwerk, Handwerker und Handwerker. Die einen haben halt irgendwann den Beruf gelernt und spulen den Job täglich ab – Unterhalt sichern… Für die anderen ist es Passion und Herausforderung. Das grandiose ist, dass ich als Schneiderin recht schnell in „artverwandte Berufe“ schnuppern kann. Ob ich mir nun mit Hilfe einiger Tips eines befreundeten Polster-Meisters meine Couch neu beziehe oder die wertvolle Prada Tasche einer Kundin repariere – Ist man an seinem eigenen Handwerk interessiert, macht man automatisch auch Spaziergänge in die angrenzenden Berufsfelder.
Die Reparatur der Prada Tasche war so ein Fall von „Herausforderung“. Einer der beiden Knöpfe am Schloss war nicht nur abgebrochen, sondern auch verloren gegangen. Und so ein „Knopf“ ist alles andere als „handelsüblich“. Also bastelte ich aus einer Lage Lammnappa und acht Lagen Schabrackeneinlage so ein Knopferl. Die Seiten überzog ich noch mit Flüssiglatex – in Ermangelung des „Lederlacks“, der in der Täschnerei verwendet wird. Nach diversen Versuchen den Knopf, der auch noch für die Schloss-Funktion zuständig ist, von „außen“ anzubringen, ging ich zum Schluss doch „von unten ran“.
Pah! Jetzt war es ein leichtes 🙂 Die Kundin ist happy.
Naja, ich bin Handwerkerin, ich kann das 😉