Hochzeit in grün-beige
Seit Anfang Mai arbeiten wir vor allem an Hochzeitskleidern. Zu uns finden immer Bräute, die etwas spezielles, fernab vom Stangenangebot, haben möchten.
Ein ganz besonderes Vergnügen war es, für Eva ihr Traumkleid in grün-beige anzufertigen.
Im 50er Jahre Stil sollte das Kleid sein. Es gab für uns auch eine Foto-Vorlage. Doch anstatt des weiß-blaus sollte das Kleid grün-beige werden.
So gar nicht typisch für ein Hochzeitskleid. Aber genau das, was wir lieben!
Wir wählten eine Wildseide aus. Wildseide ist eine vergleichsweise günstige Seide, die es in vielen, vielen Farben gibt. Unser Lieferant bietet uns eine Auswahl von 70 verschiedenen Schattierungen.
Seide die „taftig“ ist, also eine gewisse Steifheit hat und dabei auch eher dünn ist, arbeitet man auf Futter auf. Das heißt, nach dem Zuschnitt aller Teile wird jedes einzelne Teil auf ein gleiches Teil aus Futter aufgeheftet. Macht man das nicht, schiebt sich die Seide an den Nähten auf die Kraft ausgeübt wird gerne mal auseinander.
Hat man eine rot/rot gewebte Seide, ist das natürlich (fast) egal, weil so gut wie unsichtbar. Doch wir hatten uns für eine Seide entschieden, die im Schuss grün und in der Kett schwarz ist. Zieht hier eine Naht auf, hat man imm sonst dunkleren grünen Kleid plötzlich einen froschgrünen Strich. Nicht gut.
Natürlich sind das einige Stunden extra Arbeit, bis jedes Teil aufgeheftet ist. Dafür tut man sich später bei einigen anderen Dingen leichter. Die Nähte werden sich beim Bügeln nicht so durchdrücken und der Saum lässt sich entschieden einfacher nähen.
Die Knöpfe am Kleid haben wir bei einer frankfurter Kollegin überziehen lassen. Gabriele Hennig bietet einen „Knopf-Service“: Man schickt den Stoff, mit dem die Knöpfe überzogen sein sollen zu ihr und bekommt einige Tage später die bestellten Größen und Mengen retour.
Die Bilder oben zeigen die zweite Anprobe. Einige Tage nach dem großen Tag erreichten uns dann folgende Zeilen und zwei Bilder: