Haute Couture zwischen den Jahren
Was geht eigentlich in einem Haute Couture Atelier zwischen Weihnachten und heilig-Drei-König so ab?
Es ist sowas von unromantisch! Buchhaltung!!!
Ich nutze die ruhige Zeit um ein paar Ideen anzutesten. Kann man aus Glassteinen, wie sie an Großmutters Nachttischlampe hängen, ein Korsett bauen? Wie verarbeitet sich dieses 3-D-Gewebe, was wir da letztens aus reiner Neugier erstanden haben? Wirken die beiden Materialien zusammen so, wie ich sie mir vor meinem inneren Auge vorstelle?
Für solche Experimente ist im laufenden Jahr oft keine Zeit.
Gerade dieser tatsächlich mal sehr kreative Teil meiner Arbeit erfordert nämlich vor allem eines: Muse! Und die kommt nicht auf, wenn abwechselnd Telefon und Türglocke schellen 😉Falls mancher jetzt denkt: „Ja warum arbeitet die denn auch noch zwischen den Jahren?!?“ – das ist nun wirklich keine Aribeit. Wenn der Beruf auch Berufung ist, wenn der Job nicht nur gemacht wird, weil er die Miete finanziert, sondern weil es die schönste Beschäftigung ist, die man sich vorstellen kann (okay, gilt nicht ganz all-over *ggg*) – dann genieße ich es tatsächlich nun einmal meine Ideen ganz ungestört zum Leben zu erwecken. Und gerade die Bastler unter uns dürften gut verstehen können, was mich an mancher Idee reizt. Mit dem Perlenkorsett haben wir vor gut zwei Jahren ein Korsett geschaffen, was wohl einmalig ist. Jedem, dem ich von der Idee erzählt habe, hat mich erstmal für verrückt erklärt oder war der Meinung, das wird halt „so ’n Schummel-Korsett“ – sieht aus wie eins, ist aber keines. Weit gefehlt!
Daher fädel ich jetzt mal fröhlich weiter. Damit ich bald Omas Nachttischlämpchen um den Körper tragen kann 😉
Das Ergebnis gibt´s dann für alle im April zu bestaunen, wenn es im Erlanger Elements wieder heißt: „Augenschmaus & Gaumenfreuden!„