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Provokantig – Geschichten aus dem Atelier

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Haute Couture – und solche, die es werden wollen

inFachwissen / vonSusanne Spitz
22. Juni 2010

Boah! Darf ich mal so richtig abkotzen???
Ich weiß, das ist normalerweise nicht mein Ton, aber ich bin sowas von pissig!!!!

Nach meinem Abitur habe ich eine Lehre zur Damenmaßschneiderin absolviert. Da ich das Glück hatte in einem ganz tollen Atelier lernen zu dürfen (Barbara Bachmann, München), habe ich nicht die Möglichkeit genutzt, zwecks Abi zu verkürzen, sondern habe die vollen drei Jahre gelernt. Und jeder Tag war es wert! Nach meiner Gesellenprüfung habe ich eine Weile bei Maria Gräfin von Hoyos gearbeitet um dann meinen Meister über die Innung zu machen. – also nicht der „schicke“ Weg über die Schule, sondern der rein handwerkliche.

Dank meines Ausbildungsbetriebs, einigen Kolleginnen, von denen ich weiter lernen durfte und zuletzt auch wohl meines Talents, darf ich heute behaupten zu den 15 besten Maßschneiderinnen Deutschlands zu gehören. Ich bin nun seit mehr als zehn Jahren in diesem Beruf selbständig und ich lerne noch heute jeden Tag dazu.

So, und dann gibt es 23jährige Studentinnen, die fünf Meter Plastikplane zusammen tackern und sich erdreisten darüber auch noch „Haute Couture“ zu schreiben. Das geniale ist, die haben Presse, dass es nur so kracht!
WAS bitte machen diese Mädels??? Ich schreibe jetzt besser nicht, was ich denke, dass die machen 😉

„Haute Couture“ – und das, obwohl frau nicht einmal etwas, dem Beruf des Maßschneider verwandtes gelernt hätte oder studieren würde. Nein!
„Haute Couture“… das ist hart!
In Frankreich wäre die Verwendung dieses Begriffes, ohne im „Kartell“ zu sein, höchst kostspielig! Ja, in Frankreich kann nicht jeder kommen und sagen: „ich mache Haute Couture!“ – ein Hoch auf die französischen Kollegen, dass sie sich das erkämpft haben!

Und wie sieht es hier in Deutschland aus?
An einem Abendkleid oder gar einer Robe arbeiten wir 40 Stunden aufwärts. Mit 42 Euro Stundenverrechnungssatz sind wir im Vergleich zu sämtlichen anderen Handwerkern, Dienstleistern, etc. regelrecht billig. Ja, dennoch ergeben sich da stolze Summen! Es wird aber auch viel Aufwand investiert.
Diese sogenannten Designerinnen werben dann mit „Haute Couture Roben“ für 500 Euro zzgl. Material. In einem Artikel liest man sogar „für durchschnittlich 600 Euro“ bekäme man eine solche Robe. Arbeiten da Kinder im Keller? Das als Material Faschingsstoffe dienen ist wohl klar!

Und so etwas wird unterstützt! Hallo???

Da gibt es dann Ehefrauen von Herren in hohen Positionen, die zu mir ins Atelier kommen und „der kleinen Schneiderin einen Gefallen tun wollen“, indem sie ein Kleid fertigen lassen. Bezahlen? Nein, wir sind ja Frau von! Und es wäre ja wohl unverschämt, wenn man für Arbeit Geld haben wolle. Die gleiche Dame hat sich für die drei Jahre vor Ihrem Erscheinen bei mir, übrigens die Kleider bei einem Kollegen geliehen, der sie schlussendlich seines Geschäftes verwiesen hat, weil sie regelmäßig Roben im Wert von 3.500 bis 7.000 Euro geliehen hat, aber nie gekauft hatte.
Tja, mich würde nicht wundern, wenn jene Dame bald in einer Plastikrobe für 500 Euro des Weges geht.

Ich wünsche mir sehr, dass die werte Presse sich dann an das letzte Kleid meines Kollegen entsinnt und vielleicht ein paar Vorher-/Nachherbilder veröffentlicht.
Das wäre doch mal ne nette Gegenbewegung zu „Geiz ist geil“.

So, bitte um Verzeihung für meinen emotionalen Ausbruch.
Das musste mal gesagt werden.
Mir geht´s jetzt auch besser 😉
…und ich bin froh, dass mein Zahnarzt, auch tatsächlich eine Ausbildung in seinem Fach hat.

Tags:Abendkleid, Haute Couture, Maßarbeit, Nürnberg, Robe
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