Elske Preuß reloaded
Im Juni 2016 – zum Schlossgartenfest – hatten wir für unsere 3. Bürgermeisterin ein sehr ausgefallenes zweiteiliges Abendensemble genäht. Ein üppiger Seidenrock, der sich durch stehende Falten auszeichnet mit einem schmalen Oberteil aus petrolfarbener Spitze.
Als wir Elske das Modell vorschlugen, hatten wir zwei Stoff-Vorschläge für sie: Eben das, was wir genäht haben, oder aber das ganze Ensemble aus Jeans. Diese Jeans-Idee hatte Elske nicht ganz losgelassen und so kam sie Anfang des Jahres auf uns zu, ob wir ihr nicht zum bestehenden Oberteil noch einen Jeansrock nähen könnten.
Ihr Wunsch war, dass dieser Rock zwar eine Brücke zum Oberteil schlägt, aber er möge weniger aufwendig sein, wie der Seidenrock, so dass sie ihn vielleicht auch mal losgelöst tragen könne.
Kein Problem!
Elske Preuß ist eine sehr agile Frau. Ein Bleistiftrock würde sie einengen. Daher war klar, dass wir bei einer A-Linie bleiben. Und da sie das Ensemble Spitzenoberteil-Jeansrock gerne zum Winterball der Universität anziehen wollte, sollte der Rock etwas mehr hermachen, als ein ganz schlichter Jeansrock es getan hätte.
Wir entschieden uns also für eine Schnittführung, bei der die Nähte „gedreht“ laufen. Schräg vom Bund bis hinunter zum Saum. Ab der Hüfte schnitt ich mäßig weite Godets an – Kreisteile, die später in Falten Fallen.
Damit die gewünschte Verbindung zwischen Oberteil und Rock zustande kommt, entschieden wir uns die typische Jeansabsteppung (schmal Kante und füßchenbreit) einfach im Ton der Spitze zu machen.
Es entstand eine modisch, junge Kombination, die man vielleicht unter die Kategorie „Tanzkleid“ packen könnte. Ein bisschen mehr, als man sich nomalerweise für den Alltag gönnt, aber auf keinen Fall eine typische Abendrobe.
Und so wie es aussieht, fühlte sich Elske Preuß pudelwohl – was für uns immer das höchste Ziel darstellt: