Ein schöner Abschluss
Ein kleiner Nachtrag zu Folge fünf
In der Halbfinalwoche drehte sich alles um schwierige Stoffe. Ein Thema, dass für das Halbfinale würdig ist, denn wie Inge schon sagte, weiß man nie, was unter der Maschine mit ihnen passiert und ob die Nähmaschine überhaupt näht.
Nach der Aufgabenverkündung für die Kreativaufgabe waren wir alle sichtlich geschockt. Einen Neoprenanzug upcyclen ist jetzt nichts Alltägliches. Ich selbst hatte noch nie Neopren vernäht und hatte wirklich Respekt vor der Aufgabe. Vielleicht war der Respekt auch einfach zu groß, denn wie man sehen konnte, hatte ich zu Beginn einen totalen Blackout; mir ist einfach Nichts eingefallen… Nach einer Stunde Stoffsuche, entschied ich mich dafür einen Rock mit vorderer Knopfleiste zu machen. Ich kombinierte den grau-schwarzen Anzug mit einem gelben Jersey. Ja, es war eine absolute Notlösung, aber ich wollte Irgendetwas abliefern. Meine Bewertung durch Inge und Guido war überraschend milde, mein vierter und somit letzter Platz total gerechtfertigt. Es war einfach ein Tag zum vergessen.
Für die Maßschneideraufgabe nahm ich mir nochmal vor, alles zu geben, die Chance auf das Finale war sehr klein, aber da. Immerhin hätten die anderen Kandidaten auch Fehler machen können. In Woche fünf, mussten wir alle eine Damenjacke nähen. Mein Model Ludmilla hatte eine wunderbare Figur, ich musste garnicht viel am Schnitt verändern, sondern konnte gleich mit dem Zuschnitt beginnen. Ich warf alles in Waagschale, nur so hätte ich die Jury überzeugen können! Das bedeutete, dass ich meine Jacke unbedingt abfüttern musste. Ohne Futter, kein Finale. Ich arbeitete wirklich schnell und zielstrebig und lag eigentlich gut in der Zeit- Letztendlich fehlte mir nur noch der Saum, aber das war den fünf Stunden Arbeitszeit geschuldet. Ich habe mein Bestes gegeben und dass ist mir persönlich am Wichtigsten. Die Bewertung war wieder überraschend milde, aber mir war klar, dass es für das Finale nicht reichen wird, alles andere wäre unfair gewesen! Ich war vor der Entscheidung nun nicht mehr aufgeregt und schied im Halbfinale aus.
Dennoch ging ich mit einem lachenden Auge: „Ich habe hier so viele Erfahrungen gesammelt, die mir niemand mehr nehmen kann“. Ja alles in allem war „Geschickt eingefädelt“ ein super Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Ich habe tolle Menschen kennen gelernt und kann mich an dieser Stelle nur nochmals bei allen dafür bedanken.