Ein Sakko mit dem man bequem Fahrradfahren kann
Meine Herren, machen Sie den Selbstversuch: Ab in den Anzug und rauf auf den Fahrradsattel. Wie bequem ist das?
Ich behaupte, es zieht Ihnen an den Schultern, am Oberarm und am Rücken. Die Schultern der Jacke rutschen nach oben in Richtung Ohren – es ist kein angenehmes Gefühl und sieht auch noch bescheiden aus.
Fozzy lernte ich über Magdalenas Vater, Matthias Groher, kennen. Wir konnten auf der Münchner eTec zwei Outfits von uns an seinem Stand ausstellen. Und Fozzy ist ein Kooperationspartner von Matthias. Wir kamen ins Gespräch und irgendwann kam die Frage, ob wir als Maßschneider eigentlich ein Sakko schneidern könnten, das so bequem ist und „so wenig Sakko“, dass er sich darin wohlfühlen würde und damit auch Fahrradfahren könne. Und vor allem wolle er, dass das ganze aber auch auf dem Fahrrad noch anständig aussähe.
Jetzt zu schreiben „nichts leichter als das!“ wäre doch ein bisschen übertrieben. Vor allem bringt Fozzy noch den Umstand mit, dass er in seiner Freizeit in einer Akrobaten-Gruppe aktiv ist. Der Mann hat Muskeln! Und davon viel!
Wir sprechen also über breite, runde Schultern, einen ausladenen Bizeps, einen stattlichen Brustkorb und einer schmalen Taille.
Der Wunsch, dass es bitte kein „Sakko-Sakko“ sein sollte, also nichts, was auch der Herr Bänker für gewöhnlich trägt, kam mir jetzt entgegen. Denn bei einer solch extremen Figur ist es angenehm einen etwas stabileren Stoff zu haben. Ich schlug Fozzy die Jeansstoffe von Loro Piana vor.
Loro Piana hat eine Reihe Baumwoll/Woll-Stoffe entwickelt, die zweifarbig gewebt sind. Der Schussfaden ist immer blau, aber die Kettfäden sind gelb, grün, rot oder braun. Somit bekommt der Jeans eine gewisse Zweifarbigkeit.
Fozzy entschied sich für den blau/roten Jeansstoff und los ging es.
Bis die Fotos von Fozzy mit fertigem Sakko entstehen konnten trafen wir uns aber drei Mal… Erst waren die Schultern zu breit und vor allem die Armausschnitte zu klein. Dann haben wir noch ordentlich antailliert und die Schulterschrägung leicht verändert.
Zum Schluss schwang sich Fozzy aufs Rad und stellte fest: Yess! Damit lässt sich Fahrradfahren!
Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit, lieber Fozzy! Du gehörst definitiv zu unseren absoluten Lieblingskunden 🙂