Ein Leopard im Winter
Wer erinnert sich noch an meinen bunten Parka? Alle? Sehr gut! Wenn jemandem der Artikel doch entfallen ist, kann er hier nochmal nachlesen.
Der bunte Parka ist ja sehr leicht gearbeitet, ohne Futter oder Einlagen, er soll schließlich für die Übergangszeit passen und auch mal in eine Tasche gestopft werden können. Da es im Winter aber doch öfter mal sehr kalt ist, musste also noch ein zweiter mit warmer Fütterung her. Es traf sich ganz gut, dass ich in Nürnberg einen Leopardenstoff entdeckt habe. Der Stoff hat einen leichten Jeanscharakter, ist also eher stabil und in Köperbindung, für einen Parka also perfekt. Innen ist er dunkelblau, außen dunkelbraun mit schwarzen Leopardenflecken gefärbt.
Als Schnitt diente also nochmal mein Alter, grundsätzlich ist der Leopard auch genauso gearbeitet, ich habe alle Nähte schön eingefasst, der Saum ist geschwungen, in der Taille habe ich einen Tunnelzug, um dem Teil Form zu geben. Lediglich die Kapuze habe ich kleiner gearbeitet als beim Ersten, die erinnerte doch eher an einen Jedi-Mantel. 🙂 Das Einfassen ging auch dieses Mal deutlich schneller als beim ersten Mal, da wir eine neue Bügelhilfe im Atelier haben. Das Ganze nennt sich „Schrägbandformer“ und ist dazu da, ein Band so umzubügeln, dass man es nur noch aufsteppen muss. Geniale Idee!
Der aufmerksame Leser denkt jetzt vielleicht, wieso fasst sie da ein, wenn der Parka doch gefüttert werden soll? Der Clou kommt im Nu: Ich habe den ganzen Parka nochmal aus kurzgeschorenem, schwarzem Kunstfell genäht habe. Hier habe ich allerdings die Nähte nicht eingefasst, sondern ihn komplett mit Futter verstürzt. Wie kommt jetzt aber das Fell in die Jacke? Mit lauter kleinen Druckknöpfen! Mein Gedanke war einfach, dass ich diesen Parka auch gerne in der Übergangszeit tragen würde, weshalb ich auf die Idee mit dem herausnehmbaren Fell kam. Also habe ich circa 20 kleine Knöpfchen noch mit Knopflochstich eingenäht, die „Männchen“ auf den Pelz, die „Weibchen“ in den Parka. Und jetzt hätte ich gerne Schnee!