Der Frühling kommt bestimmt…
Wer mich kennt, der weiß, ich liebe meinen Winter-Parka heiß und innig. Außen klassisch nato-oliv, innen mit Leopardenfell. Einen Parka kann man sich einfach immer fix überwerfen, er passt irgendwie immer (außer vielleicht zum Abendkleid) und er hat gefühlt 100 Taschen, praktisch für Frauen, die ja immer 1000 Dinge an Kleinkrams mittragen. Aber so ein Leopardenpelz ist in der Übergangszeit doch etwas warm, so kam es wie gerufen, dass auf einer Burda im letzten Sommer ein leichter Parka aus Popeline abgebildet war. Er hat eine große Kapuze, zwei Taschen in der Seitennaht, zwei Brusttaschen, Gummibündchen an den Ärmeln und einen abgerundeten Saum. In den Stoff (ein Leopardendruck, was auch sonst…) habe ich mich auch direkt verguckt, der war aber leider nicht aufzutreiben. Und ja ich gestehe, ich habe einen fertigen Schnitt verwendet. Das mache ich eigentlich ungern, weil ich weiß, dass mir Burdaschnitte meist nicht besonders gut passen, in diesem Fall hat aber alles ganz gut geklappt, mag natürlich daran liegen, dass der Parka keine besondere Passform haben musste.
Als ich in einem Stoffladen in Nürnberg etwas gestöbert habe, habe ich einen recht wilden Baumwolldruck gefunden, aber manchmal darf es schließlich etwas verrückter sein, also habe ich mir diesen Stoff gekauft. Leider war nicht mehr so viel Stoff da, wie ich gerne gehabt hätte, aber da ich ja ein kleines Stoffsparfüchslein bin dachte ich, das wird schon irgendwie.
Da der Druck so wild ist, war es für mich sehr wichtig darauf zu achten, dass das Muster an der vorderen Mitte und an den Taschen stimmt, sonst wird einem schlecht beim draufschauen. Ich glaube ich habe tatsächlich 3 oder 4 Stunden für den Zuschnitt benötigt, weil ich immer hin und her und her und hin geschoben habe, aber es hat tatsächlich geklappt! Alles im Muster!
Weil ich den Parka nicht abfüttern wollte, habe ich als Erstes innen alle Nahtzugaben mit dunkelblauer Baumwolle eingefasst. Danach habe ich zwei kleine Leistentaschen im oberen Vorderteil eingearbeitet (eine kleine Denkleistung beim Anlegen der Leisten). Als der Torso zusammengesetzt war, habe ich vorne auf Taillenhöhe Ösen eingeschlagen und ebenfalls aus der blauen Baumwolle einen Kanal innen aufgesteppt in den später eine Kordel eingefädelt wurde, die dem doch recht losen Parka etwas Form gibt.
Dann habe ich noch die Raglanärmel eingesetzt und die Kapuze aufgenäht. Für den geschwungenen Saum habe ich einen Beleg aus der dunkelblauen Baumwolle zugeschnitten, beides miteinander verstürzt und die Belegkante von außen mit Dunkelblau durchgesteppt. Zum Verschließen habe ich einen dunkelblauen Reißverschluss verwendet und als allerletztes habe ich noch eine Blende (fast im Muster :-() aufgesteppt. Da es dann schon tiefer Herbst war, konnte ich meinen Parka nur noch ein oder zwei Mal tragen bevor es zu kalt wurde, aber ich wurde direkt darauf angesprochen, anscheinend fällt man damit auf. Jetzt warten wir sehnlich auf den Frühling, dass wir wieder zusammen auffallen können….