Der fast schon weggeworfene Pulli
Im Sommer 2017 kam Dagmar S. auf uns zu und wollte einen Pulli von Chloé nachgeschneidert haben. Das war eigentlich kein Problem. Der Oversizepulli aus einem schwarzen Romanitjersey hatte überschnittene Schultern, eine vorverlegte Seitennaht und einen U-Boot-Ausschnitt, in den für den Halt zwei kleine Dreiecke eingenäht wurden. Also alles in allem war das kein schwieriges Modell, dachten wir zu mindestens.
Zum Glück hatte meine Mama noch einen Pencilskirt aus weißem Romanitjersey von mir. In Kombination ist dieses schwarz-weiße Outift auf alle Fälle ein moderner Hingucker.
Vom Nähen her war das auch kein Problem, aber die Passform. Der Pulli sah an Dagmar einfach nicht stimmig aus. Nachdem Susanne nach der zweiten Anprobe mit dem Pulli in der Hand zurückkam und zielstrebig auf den Mülleimer zuging, ahnte ich schon nichts Gutes. Sie sagte: „So den schmeißen wir jetzt weg, der passt einfach nicht“. Ich sprang sofort auf und fragte, ob ich nicht das Modell behalten durfte, schließlich war es einfach cool und stylisch und zu schade es einfach wegzuwerfen. Susanne willigte natürlich ein und so rettete ich das gute Stück vor dem Müll.
Mittlerweile hat der Pulli eine neue Trägerin gefunden und einer anderen so gut gefallen, dass ihn doch glatt nochmal schneidern musste. Und zwar für meine Mama. Für sie änderte ich das Modell ein wenig ab, der Ausschnitt ist nun etwas schmäler und ohne eingesetzte Dreiecke. Den Saum habe ich nach hinten verlaufend länger gelassen als vorne. Der Romanitjersey, der für beide Pullover verwendet wurde, hat genau den richtigen Stand, damit dieses Modell angezogen wirkt!Zum Glück hatte meine Mama noch einen Pencilskirt aus weißem Romanitjersey von mir. In Kombination ist dieses schwarz-weiße Outift auf alle Fälle ein moderner Hingucker.