Das doppelte Herzchen 1
Es war vor ungefähr einem Jahr, als ich mit Barbara in Nürnberg durch die Stadt gelaufen bin. Und was passiert, wenn zwei Schneiderinnen unterwegs sind? Richtig, es wird ordentlich Stoff gekauft. Es gibt in Nürnberg in der Adlerstraße ein kleines unscheinbares Lädchen namens „Galerie der Stoffe“, das richtige Schätze verbirgt. Neben namhaften Designern wie Cavalli liegen dort hochwertige Seiden- und Wollstoffe. Dort habe ich dann zwei Viskose-Satins mit Herzendruck entdeckt. Einer blau mit grauen Herzen, einer grün mit roten Herzen. Nach einigem hin und her habe ich dann (natürlich) beide gekauft.
Zuerst habe ich die blaue Bluse genäht. Mittlerweile ist sie eine meiner Lieblingsblusen.
Ganz typisch für mich ist sie leicht tailliert, aber nicht zu stark, der Brustabnäher liegt als Mehrweite eingereiht in der Schulternaht. Die Knopfleiste habe ich verdeckt gearbeitet, ich fand, dass Knöpfe das Gesamtbild stören würden. Die Manschetten sind nur 1,5 cm breit und haben ein Knöpfchen zum Schließen. Anstelle eines normalen Hemdkragens habe ich eine breite Schluppe angenäht, die ich entweder als Schleife trage, oder nur locker verknotet.
Und erinnert sich noch jemand an die Knopfloch-Odyssee? Ja? Toll! Denn auch hier habe ich mich für Handknopflöcher entschieden. Da in eine Bluse ja nur Wäscheknopflöcher, also ohne Auge, kommen, war das auch gar nicht mal so schlimm, das war an einem Fernsehabend gemacht.